Pedalieren in Polen
Wir haben es geahnt und man hatte es uns auch vorausgesagt: Wer einmal auf dem Rade saß…
So ist denn auch kaum mehr als ein Jahr seit unserer Ägypten-Radreise ins Land gegangen und der Hunger nach dem Staub der Landstraße möchte wieder gestillt werden. Aber warum ausgerechnet Polen und gerade zur Zeit der Europameisterschaften? Letzteres ist eher ein Planungsfehler, bis zwei Wochen vor der Abfahrt war uns nicht einmal bewusst, dass wir genau in dieses Fußball-Event hineinradeln. Die Planung ist diesmal eher etwas konfus (hm, wie immer, eigentlich…), eigentlich wissen wir über Polen nicht viel, die Masuren kennt man aus Büchern und dem Fernsehen, ein paar große Städte, ja… Und sonst? Wir einigen uns, dass wir uns diesmal etwas treiben lassen, zumal wir tatsächlich nur Polen im Programm und dafür vielleicht fünf oder sechs Wochen Zeit haben.
Aber, warum gerade Polen?
Radfahren in den Masuren
Zahlen & Fakten
- Länge: ca. 2099 Kilometer
- Etappen: 38 Radetappen, 4 Fahrten mit der Eisenbahn
- Schwierigkeit: Fitness | Höhenprofil
Eine Tour durch Polen stellt, abgesehen von den gefahrenen Kilometern, in weiten Teilen keine hohen Anforderungen an die Fitness. Der Norden und das Zentrum sind relativ flach, lediglich im Süden, in den Vorderkarparten und dem Riesengebirge, sind Steigungen zu erwarten. - Orientierung: Es gibt Radwanderführer (nur) für Polens Ostsee, Ostpolen und die Masuren. Für den Rest muss man sich mit normalen Straßenkarten behelfen. Wer noch Zugriff auf alte ADAC-Touristenkarten hat, findet hier einen Überblick über Sehenswürdigkeiten und hat eine gute Hilfe für den Einstieg in eine Routenplanung.
- Reisezeit: Kalte Winter und heiße Sommer sind eher zu meiden, auch wegen etwaiger Hauptferienzeiten. Frühsommer und der Herbstanfang dürften die beste Reisezeit sein.
- Übernachtung: Camping, Pensionen, Hotels, alles ist möglich!
So unentschlossen die Planung ist (wir fangen oben an und hören unten auf), so einfach ist die Vorbereitung. Ein paar Landkarten werden erworben, ein Sprachführer (Polnisch ist ein echter Zungenbrecher) gekauft, die Räder poliert und Fahrradketten ersetzt und schon sind wir wieder reisefertig… Ach, Bahnfahrkarten haben wir auch bestellt, da wir nicht durch ganz Deutschland radeln wollen. Sonst gibt es nicht viel zu tun und ist auch gar nicht nötig, da man in Polen alles kaufen kann, was fehlen sollte. Hotels oder andere Schlafgelegenheiten buchen wir nicht vor, da es der Idee von „Freiheit“ eigentlich nur im Wege steht. Irgendwo findet man immer ein Dach über dem Kopf…
Polen, wir kommen!