Postkarten-Motive gefällig?


Wer einmal einen Bildband oder einen Fotokalender der Toskana in den Händen hatte, wird diese Bilder von sanften Hügeln, drohenden Burgen, mittelalterlichen Dörfern und Weingärten im Morgennebel oder im Sonnenuntergang kennen und die Ruhe, die sie ausstrahlen, genießen. Wo aber sind diese Fotos entstanden? Nachfolgend gibt es ein paar Routen-Tipps, die unserer Meinung nach durch die schönsten Teile der Toskana führen. Viel Spaß beim Nachfahren und Ansehen!

1- La Foce nach Radicofani

Eine der schönsten Strecken im Südteil der Toskana. Die kleine Stadt Radicofani auf der Spitze eines Hügels, von deren Festungsruine man einen exzellenten Blick über die Täler der Umgebung hat, beherbergte im Mittelalter den berüchtigten Banditen, Ghino di Tacco, der einen Abt entführte, um vom Papst die Begnadigung zu erzwingen. Weiter geht es dann durch das schöne Val d’Orca (Weltnaturerbe der UNESCO) bis La Foce, vorbei an der wohl berühmtesten „S-Kurve“ der Toskana, die – mit Zypressen gesäumt – zu einem Restaurant führt.

Feldweg bei La Foce
Mit Zypressen gesäumter Feldweg bei La Foce
Trutzburg in Radicofani / Toskana
Trutzburg in Radicofani

2- San Giminano nach Volterra

Die kleine Ortschaft San Giminano – „mittelalterliches Manhattan“ genannt – wartet mit einem historischen Stadtkern auf, in dem die sog. Geschlechtertürme (Wohn- und Verteidigungswerk einflussreicher städtischer Familien) noch fast vollständig erhalten sind. Aus der Ferne sieht die Kleinstadt tatsächlich wie die Silhouette Manhattans (oder einer Industrieanlage…) aus. Vorbei am Naturreservat Castelvecchio geht es nach Volterra. Der alte Stadtkern liegt auf einem 550 m hohen Bergrücken über dem Val di Cecina in einer Hügellandschaft. Die ehemalige etruskische Siedlung (4. Jh. vor Christi) wird beherrscht von einer Festung der Familie Medici, der Fortezza Medicea, Volterra ist zudem Zentrum des Alabasterabbaus und der -verarbeitung.

San Giminano - Toskana
San Giminano – mittelalterliches Manhattan in der Toskana
Medici-Festung / Volterra
Festung der Medici in Volterra
Val di Cecina / Toskana
Val di Cecina bei Volterra / Toskana

3- Bagno Vignoni nach Montepulciano

Eine wunderschöne Route im Süden der Toskana mit sanften Hügellandschaften, exzellenten Fotomotiven und gespickt mit Historie und wundervollen Dörfern und Ortschaften. Montepulciano, ein Zentrum des toskanischen Weinanbaus, ist Gastgeber des jährlichen Musikfestivals „Cantiere internazionale d’arte“, die kleine Stadt Pienza ist berühmt ob ihrer Innenstadt, die nach den humanistischen Idealvorstellungen der Renaissance erbaut wurde. Zwischen Pienza und San Quirico d’Orcia befindet sich die wohl meistfotografierte Kapelle der Toskana, die Cappella di Vitaleta. San Quirico d’Orcia ist vor allem wegen der vielen mittelalterlichen Gebäude sehenswert, Bagno Vignoni ist für seine heilsamen Quellen im Zentrum des Ortes berühmt, schon Lorenzo di Medici nutzte deren heilende Wirkung.

4- Castelnuovo nach Lucca

Die obigen Touren haben gemeinsam, dass sie in Bezug auf die Landschaft doch alle sehr ähnlich sind. Daher noch rasch eine Tour aus dem Norden der Toskana, quer durch die Bergregion Garfagnana, eine der regenreichsten – aber auch grünsten – Regionen Italiens. Castelnuovo bietet eine mehr als 1000-jährige Geschichte und ein Haufen Burgen und Stadttore, nahe der Ortschaft Vergemoli liegt die berühmte Tropfsteinhöhle Grotta Del Vento (Windhöhle), bei Borgo A Mozzano überspannt die Bogenbrücke Ponte della Maddalena (14. Jahrhundert) den Fluss Serchio und Lucca, nun ja, die Stadt hat ihre Wurzeln im Etruskerreich und war im 13. und 14. Jahrhundert eine der einflussreichsten Städte Europas, zudem Geburtsort Giacomo Puccinis und ein Schmuckkästchen voller architektonischer, künstlerischer und kulinarischer Gemmen.

Ponte della Maddalena / Toskana
Ponte della Maddalena
Bergregion Garfagnana / Toskana
Bergregion Garfagnana
Piazza dell’Anfiteatro - Lucca / Toskana
Piazza dell’Anfiteatro – Lucca

Hier noch ein paar andere gute Foto-Locations:

Pitigliano / Toskana
1- Pitgliano

Absolut sehenswert ist dieses kleine – schon von weitem sichtbare – Städtchen auf einem etwa 300 m hohen Tuffsteinfelsen. Der mittelalterliche Stadtkern ist noch gut erhalten, gleiches gilt für einen Großteil der Stadtmauer und einige Stadttore. Von der Stadtmauer hat man hervorragende Aussichten auf die umliegenden Täler der Südtoskana.
Interessant ist der Duomo Santi Pietro e Paolo, in dem Gemälde von Francesco Zuccarelli zu sehen sind.


Anghiari / Toskana
2- Anghiari

Die kleine Stadt, die einer Schlacht zwischen Mailand und Florenz im 15. Jahrhundert ihren Namen gab, ist vielleicht nicht so spektakulär, allerdings herrscht in Anghiari eine besondere Stimmung, alles ist ruhig und gelassen und wenn man durch die ruhigen Gassen der Altstadt wandelt, überfällt einen das Gefühl, sich in einer anderen Zeit zu bewegen.
Sehenswert sind das Schlachten-Museum, der Palazzo Pretorio und die Badia di San Bartolomeo.


Castello di Brolio - Chianti/Toskana
3- Castello di Brolio

Stellvertretend für die unzähligen, gut erhaltenen mittelalterlichen Burgen und Schlösser sei hier das Castello di Brolio in der Region Chianti nahe der Ortschaft Gaiole erwähnt. Die Burg aus dem 12. Jahrhundert ist sehr gut erhalten, besuchbar und ein exzellentes Beispiel mittelalterlicher Burgen-Baukunst.
Die Toskana ist gespickt mit Schlössern und Burgen und nahezu hinter jeder Kurve darf man sich überraschen lassen…

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