Auf der Suche nach einem tragbaren 2-Personen-Zelt stolpert man im Internet oder im Outdoorladen irgendwann über das Hubba Hubba NX2 von MSR. Wenn den Gelegenheits-Backpacker auch der Preis abschrecken wird, man erhält für sein Geld ein qualitativ hochwertiges, langlebiges und leichtes Zelt, welches einfach aufzubauen ist, frei steht, über zwei Eingänge und viel Innenraum verfügt und vieles mehr. Nothing is perfect, das Hubba Hubba ist für uns aber nahe dran…

• Personen: 2
• Gewicht: min. ca. 1.560 g / max. ca. 1.780 g
• Maße: 2,70m x 1,62m
• Fläche: 2,7 m² innen + 1,62 m² Eingang
• Eingänge: 2
• Apsiden: 2
• Gestänge: 1 (DAC Featherlite NFL)
• Heringe: 6
• Material Boden/Außen: 30/20 DEN Ripstop / Polyurethan
• Wassersäule Boden/Außen: 3000 mm / 1200 mm
• Farbe: grau/rot, grün/rot

Zeltmaße des Hubba Hubba NX2

Performance

Man sollte meinen, je leichter ein Zelt, umso weniger Platz, denn irgendwo muss da Gewicht gespart werden. Interessanterweise empfanden wir das Raumangebot als durchaus hinreichend, mehr als zwei Isomatten gehen in der Breite zwar nicht ins Zelt (man sollte sich seinen Schlafpartner daher vorher gut auswählen), in Richtung Kopf und Fuß ist allerdings noch Platz genug, um diverse Dinge zu lagern (Fotoapparat, Beutel mit Lebensmitteln usw.) Gewichtsersparnis gibt es auch in Sachen Komfort, lediglich zwei Mesh-Taschen im Kopf- und Fußbereich sind für die Aufnahme von Kleinkram vorhanden. Mit einem Meter Höhe kann man in der Mitte des Zeltes auch recht bequem sitzen (bei tagelangen Pausen währen einer Regenphase wird es aber sicher schnell langweilig im Zelt).

Innnenzelt des Hubba Hubba NX2

Hubba Hubba NX2 – Zeltgestänge

Obgleich mit nur einem Gestänge ausgestattet hatten wir bei einigen recht windigen Tagen den Eindruck, dass das Zelt sehr windstabil ist. Abspannmöglichkeiten sind vorhanden, allerdings müssen ausreichend Heringe und Abspannseile nachgekauft werden. Das Gestänge wird durch eine Ringkonstruktion an den Enden aufgesplittet, in der Mitte des Gestänges erfolgt die Öffnung des Zeltraumes durch ein weiteres Gestänge (schwer zu erklären…), der das Außenzelt in den Längsseiten nach außen spannt und für mehr Windstabilität sorgt.
Die Eingänge lassen sich von der Seite öffnen mit dem Effekt, dass sich sehr große Eingänge ergeben (gut für große Leute) und man bei geöffneten (und fixierten) Eingängen eine sehr gute Sicht hat und bei heißem Wetter für frischen Wind gesorgt ist, die Eingänge liegen sich gegenüber. Dies ist ein weiterer Vorteil in Bezug auf nächtliche Toilettengänge, da der Partner nicht über den Schlafenden steigen muss. Die Öffnung des Eingangs von der Seite und die integrierte „Regenrinne“ sorgen dafür, dass Regenwasser nicht sofort in die Apside läuft, sondern am Außenzelt entlang. Die Apsiden sind groß genug, um den Rucksack, die Wanderstiefel und noch etwas mehr aufzunehmen. Wassersäulenwerte sind in Ordnung, trotz einiger heftiger und längerer Gebirgsregen blieben wir trocken und hatten zu keiner Zeit das Gefühl, dass Außenzelt werde in absehbarer an Dichtigkeit verlieren. Da sorgten wir uns schon eher um den Boden, der aufgrund unseres Körpergewichts starken Bodenkontakt hatte.

Hubba Hubba NX2 in rauem Terrain

Haltbarkeit

Es ist ein Leichtgewichtszelt und die Materialien (30er- bzw. 20er-Fadenstärke Ripstop für Boden/Außenzelt) sind natürlich erschreckend dünn, nach unseren bisherigen Erfahrungen (Trekking in Ladakh beansprucht die Ausrüstung schon sehr) erscheint das Material aber sehr widerstandsfähig. Zu empfehlen ist allerdings eine Zeltunterlage, die zugleich den Wassersäulenwert des Bodens erhöht. Beim Zeltaufbau sollte man sicher auch etwas vorsichtiger sein als bei einem Zelt aus Industrieplane, dies gilt jedoch für alle Leichtgewichtszelt und insbesondere solche, die mehr als ein Friseurbesuch kosten. Angeblich sollen sich Hubba Hubbas manchmal wie Wein verhalten und im Alter immer besser werden, mal sehen…

Belüftung

Der verschwenderische Gebrauch von Maschengewebe im oberen Teil des Innenzeltes lässt Feuchtigkeit erst gar nicht aufkommen. Im Außenzelt gibt es zwei weitere Lüftungsklappen, die sich mit einer sinnigen Vorrichtung auf Klettverschlussbasis öffnen und abspreizen lassen. Im Ganzen konnten wir nicht über Feuchtigkeit im Innenzelt klagen. In lauen Sommernächten hat man – sofern man das Außenzelt im Packsack belässt – durch das Mesh-Gewebe einen fast ungehinderten Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel.

Hubba Hubba NX2 – Lüftung

Auf- und Abbau

Hubba Hubba PacksackDer Aufbau ist denkbar simpel, auch für nur eine Person. Das Innenzelt wird ausgelegt, das Gestänge zusammengesetzt und die Enden des Gestänges in die Ösen des Innenzeltes eingefügt. Fertig! Etwas schwieriger wird der Ein-Mann-Aufbau lediglich bei starkem Wind. Der erforderliche Aufbau des Innenzelts vor dem Außenzelt hat natürlich einen Nachteil bei Regenwetter, hier ist erhöhtes Arbeitstempo gefragt. Während regnerischen Wetters bietet sich da ein Zelt an, dessen Innen und Außenzelt miteinander verbunden sind und zur gleichen Zeit aufgebaut werden.
Der Abbau geht noch schneller vonstatten als der Aufbau und das Verpacken des Zeltes ist ebenfalls ein Kinderspiel dank des sich weit öffnenden Packsacks. (Man bräuchte das Zelt nicht einmal falten und könnte es wie Altwäsche in den Sack stopfen, der sich mit entsprechenden Riemen komprimieren lässt.)

Als interessante Leichtgewichtsalternativen kämen infrage:

• VAUDE Hogan UL2
• REI Half Dome 2
• MSR Freelite
• Big Agnes Copper Spur UL2

Alle Tests, die wir hier auf asiatrek veröffentlichen, sind natürlich subjektiv. Getestet wird nur, was wir selbst und für uns gekauft und ausprobiert haben. Für uns kommt es vor allem auf die Eignung des Produkts für unsere Touren an, positive und negative Merkmale entspringen daher unseren auf Reisen gemachten Erfahrungen und sind folglich nicht allgemeingültig. Sollte uns tatsächlich einmal etwas für einen Test zur Verfügung gestellt werden, weisen wir deutlich darauf hin.