Das große Warten


Noch einmal geht es zurück auf den Campingplatz von Debbie, da sie während unserer Abwesenheit ein Buch für uns bestellt, das wir uns abholen wollen. „Secret Southern Africa„, ein Reiseführer des südafrikanischen Automobilclubs aus den Achtzigern, welcher mit Geheimtipps und herrlichen Fotos aufwartet. 2009 sind die Tipps allerdings nicht mehr so geheim, wie wir entsetzt feststellen müssen.
Seit mehr als einer Woche sind wir jetzt unterwegs, die harte Matratze im Zelt und die fehlende Musik im Auto gehören bereits zum Alltag, der Aufbau der Unterkunft geht in Rekordzeit vonstatten und das Kochen in unserer Miniaturküche wird zum allabendlichen Vergnügen. Das Auto hingegen bereitet noch einiges Kopfzerbrechen, es klappert fast in jedem Winkel und jeden Tag kommen neue Geräusche hinzu. Aber das wird sich bald legen, hoffentlich.
Über Ermelo geht es weiter durch wirtschaftlich genutzte, wohlriechende Kiefernwälder nach Piet Retief (benannt nach dem burischen Voortrekkerführer Pieter Retief, 1780 – 1838) und weiter Richtung Westküste. Ziel ist der Sibaya-See, Südafrikas größter Süßwassersee. Hinter Pongola biegen wir auf eine Nebenstraße ab, vorbei geht es am Pongolapoort-Damm und wir brausen auf einer staubigen Schotterstraße durch viele kleine Dörfer, deren Bewohner uns freundlich zuwinken, die wir aber um ihre frisch gewaschene Wäsche bedauern, die von unserem Auto in rote Staubwolken gehüllt wird. Die nächsten 80 Kilometer bis nach Mbazwana sind wirklich erbärmlich, eine knochenharte Wellblechpiste und eine Unterhaltung wird angesichts des Lärms im Wageninnern unmöglich. Auch die Sicht lässt nach, es wird sehr staubig im Auto. Der Land Rover ist ja nicht gerade berühmt für seine Wasserdichtigkeit, bestimmt aber ist er als Staubsauger gefürchtet. Später erhalten wir den Tipp, auf solchen Pisten die Lüftung auf „volle Leistung“ zu stellen, dies schaffe im Auto einen Überdruck, der das Eindringen vom Staub verhindere. Dies funktioniert tatsächlich nur zum Teil, immerhin kommt die angesaugte Luft von draußen herein.

Sibaya See / Südafrika
Sibaya See / Südafrika

Flusspferde im Sibaya See
Flusspferde im Sibaya See

Kormorane am Sibaya See
Kormorane am Sibaya See

In Mbazwana kennt jeder den Sibaya See, aber aus unerfindlichen Gründen weiß niemand, wie man dorthin kommt. Ein alter Mann verweist uns schließlich auf eine Sandpiste, der wir eine halbe Stunde mit wachsender Besorgnis folgen, bis wir endlich vor den Toren des Nationalparks stehen. Der Parkwächter ist etwas verwirrt, Touristen scheinen sich nicht oft hierhin zu verirren. Was wir genau am See wollen, ist uns auch nicht ganz klar, aber das Foto in unserem Reiseführer sah sehr schön aus. Zunächst geht es auf einer welligen Sandpiste durch den dichten Uferwald, einige Male bleiben wir im Sand stecken und manövrieren uns hysterisch wieder frei. Dann öffnet sich der Blick auf den riesigen See, bald sehen wir auch die heimischen See-Flusspferde, von den avisierten Krokodilen allerdings keine Spur. Der Sibaya-See ist außerdem die Heimat von 279 verschiedenen Vogelarten und seltene Orchideen, für heute reicht das jedoch nicht aus, um uns länger in den Bann zu ziehen. Wir schlingern die Sandpiste zurück, der Parkwächter steht, wie wir ihn verlassen haben und wir fahren die letzten 70 Kilometer bis zum Lake St. Lucia an der Westküste Südafrikas.
Dieser See umfasst nicht weniger als fünf unterschiedliche Ökosysteme und ist das größte Binnengewässer Südafrikas. In 2009 hat der See allerdings ein großes Problem, mangels Niederschlag ist er schon zu einem Drittel eingetrocknet, die langgezogenen Ufer duften nicht gerade einladend. Egal, wir übernachten an der Nordspitze des Sees auf einem gigantischen Campingplatz, der so groß ist, dass wir uns mehrmals verfahren, bevor wir den uns zugewiesenen Platz erreichen. Bevor wir allerdings weiter Richtung Süden aufbrechen, genießen wir noch ein paar Stunden am Indischen Ozean. Die Fahrt am nächsten Tag ist etwas kopflos. Noch immer gibt es keine Nachricht aus Johannesburg hinsichtlich der Autopapiere, die bei der Übernahme des Wagens noch nicht erstellt waren und uns daran hindern, Südafrika wie geplant zu verlassen. Wir werden uns daher der Grenze Lesothos in kleinen Schritten zu nähern und die wunderbare Welt Südafrikas zu genießen.

Lake St. Lucia / Kwa Zulu
Lake St. Lucia / Kwa Zulu

So geht es zunächst Richtung Freiheit, na ja, genau genommen Richtung Vryheid, bedeutsam durch Kohleabbau und Rinderzucht. Wir erreichen die Stadt erst spät und erinnern uns an die Warnung, die man in Südafrika allenthalben mit auf den Weg bekommt: Treibe dich nie nach Sonnenuntergang auf der Straße herum! Das lässt sich aber nicht immer vermeiden und unsere Sorgen werden nicht kleiner, als wir den Campingplatz der Stadt erreichen. Mitten im Ort, spärlich beleuchtet, löchriger Zaun und einige Leute scheinen die sanitären Einrichtungen zum Übernachten zu benutzen, irgendwie ist uns ein wenig mulmig. Wir leben aber noch am nächsten Tag und bei Sonne sieht die Stadt schon ganz anders aus. Vryheid liegt am Ostrand der sogenannten ‚Battlefields‚. Diese Gegend im Nordwesten der Provinz KwaZulu-Natal war Schauplatz zahlreicher Schlachten zwischen Voortrekkern und Zulu, zwischen Briten und Zulu und zuletzt zwischen Buren und Briten, also jeder gegen jeden, wie üblich.
Nicht weit von Vryheid liegt bzw. fließt der Blood River (Bloedrivier oder Ncome River). An diesem Ort am Fluss errangen burische Voortrekker unter Andries Pretorius (1798-1853) am 16. Dezember 1838 einen entscheidenden Sieg über die Streitmacht der Zulu. Die Geschichte um diese Schlacht ist ebenso interessant wie blutig, ob die Wagenburg, die aus Messing gegossen und hierhergeschleppt wurde, nun eher ein Mahnmal oder ein Wallfahrtsort ist…, wer weiß.

✦✦✦

Wie dem auch sei: Anfang des 19. Jahrhunderts hatten sich die Briten das Kapland einverleibt und einige Neuerungen – z.B. die Abschaffung der Sklaverei – eingeführt, was den Buren nicht behagte. Diese machten sich daher als Voortrekker auf den Weg Richtung Norden, was jedoch bei der einheimischen Bevölkerung auf wenig Gegenliebe stieß. Insbesondere dem Zulukönig Dingane missfiel dies, sorgte er sich – nicht grundlos – um sein Land, seine Leute und sich selbst. Es gab einen ersten Überfall der Zulu auf die Voortrekker, dem Pieter Retief zum Opfer fiel. Das wiederum gefiel den Buren nicht, die zu einer Strafexpedition auszogen und sich schließlich am Ncome-Fluss diese denkwürdige Schlacht lieferten, als sie sich mit nur 500 Leuten in einer Wagenburg verschanzten und einen Sieg gegen mehr als 10.000 Zulu herausfochten. Punkt. Ach, noch etwas: Glaubten die Buren doch, ihren Sieg allein Gott zu verdanken. Dies wiederum stärkte ihrem Glauben an die vermeintlich vorherrschende Stellung der Weißen gegenüber den Schwarzen; ein Grundpfeiler der Apartheid. Zwischenzeitlich gibt es auch ein kleines Museum vor Ort, das der gefallenen Zulukrieger gedenkt, immerhin. Wir krabbeln ein wenig in den Planwagen herum, schauen uns beide Museen an und sind recht bald wieder auf der Straße Richtung Ladysmith, weil wir dort übernachten wollen. Unterwegs erfolgt ein kleiner Abstecher zur Maria Ratschitz Mission, einer im 19. Jahrhundert von Trappisten gegründeten Missionsstation. Ladysmith, benannt nach…, nun ja, Lady Smith, hatte während der Burenkriege irgendeine Bedeutung, über die man sich im Museum klar werden kann. Vor dem Museum stehen zwei Kanonen aus dieser Zeit, die auf die Namen „Castor“ und „Pollux“ hören (wie originell!), einen Campingplatz gibt es im Ort aber nicht. Ich glaubte einen solchen auf dem Weg nach Ladysmith gesehen zu haben, war aber wohl ein Irrtum, denn am Ende der Fahrerei stehen wir wieder in Dundee. Das ist indes nicht weiter tragisch, zum einen ist der Platz in Dundee wirklich schön (es gibt gar Familien-Badewannen), noch besser ist aber, dass wir eine fette Kladde geschenkt bekommen, in der Hunderte von Campingplätzen in Südafrika und den angrenzenden Staaten verzeichnet sind.

✦✦✦

Wenn wir einen schlechten Tag haben, glauben wir, dass die Autopapiere nie kommen werden. Da heißt es schon einmal den Plan B aus dem Hut zaubern und so sitzen wir oft über die Landkarten und unserem Reiseführerbildband gebeugt, studieren Routen und diskutieren Wege, wägen Highlights gegen Lowlights ab, um Alternativen für den Fall zu schaffen, dass…
Je nun, die Drachenberge (Drakensberg) sind da aber wirklich keine Alternative, sondern eher ein Muss. Zuvor statten wir dem Spioenkop einen Besuch ab, ein weiterer Schauplatz der Battlefields. Die Geschichte zu dieser Schlacht ist mindestens genauso blutig, die Hintergründe ähnlich bizarr wie die zum Blood River, allerdings schlugen sich hier Briten und Buren die Köpfe ein und hinterließen auf dem 1.460 Meter hohen Hügel (von dem man eine schöne Rundumsicht hat) ein Meer von Blut und zwei Friedhöfe.
Schnell wieder herunter vom Berg und nach ein paar Kilometern sind wir in Winterton, einem kleinen Ort am Fuße der Drakensberge. Hier füllen wir unsere Vorräte auf und finden einen kleinen Laden, der handgeklöppeltes Biltong verkauft. In einer Metzgerei bestellen wir zudem zwei Steaks in der Hoffnung, auf dem nächsten Campingplatz ein Barbecue machen zu können. Als wir die Steaks über die Theke geschoben bekommen, fallen wir aus den Schuhen, die Dinger sind so dick wie Tolstois Anna Karenina und haben den Durchmesser von Autofelgen. Hastig bestellen wir ein Steak ab, wir werden uns für die Zukunft merken müssen, dass die Südafrikaner in vielen Dingen in ganz anderen Dimensionen denken und leben. Von Winterton geht es ein paar Kilometer bergauf ins Zentralmassiv der Drakensberge. Dieser Gebirgszug ist der höchste im südlichen Afrika, der höchste Berg ist der Thabana Ntlenyana (3482 m) und liegt auf lesothischer Seite, wo das Gebirge Maloti-Berge heißt. Die Drakensberge sind wegen der zahlreichen Wasserfälle, Wildblumen, der reichen Vogelwelt und der vielen kletterbaren Berge ein beliebtes Touristenziel. Seit 1997/98 ist ein Teil des Gebirges südafrikanischer Nationalpark, seit 2000 ist es Weltnaturerbe und Weltkulturerbe der UNESCO. Die Sonne geht bereits in die Knie, als wir Monk’s Cowl erreichen, der Champagne Castle (3377 m) ist in purpurrot getaucht und diese romantische Hintergrundkulisse mischt sich mit dem mundwässernden Duft unseres gegrillten Steak-Monsters.

✦✦✦

Wir sind nun nicht gerade die Wanderer vor den Augen des Herrn, machen uns aber am nächsten Tag auf in die Berglandschaft und schaffen es bis zum SterkspruitWasserfall. Und wieder zurück. Den Rest des Tages sitzen wir in unseren Campingstühlen, grillen den Rest unserer Vorräte weg und genießen einfach die Ruhe, die gute Bergluft und die wunderschöne Aussicht auf die malerischen Gipfel der Drachenberge.
Über Winterton geht es weiter in den nördlichen, zentralen Teil der Bergkette, zum Cathedral Peak (3005 m). Die Unterkünfte in diesem Teil der Drakensberge erscheinen uns recht teuer und wir sind froh, dann doch einen Campingplatz zu finden, der zwar recht steril wirkt, aber sauber und erschwinglich ist. Wir hören von Mike’s Pass, einer von einem Italiener erbauten Passstraße, die auf ein Plateau führt, von dem aus man einen schönen Blick in die Berge haben soll. Wir machen uns auch sofort auf den Weg, ein geländetaugliches Fahrzeug ist nach unserem Dafürhalten nicht zwingend notwendig (obgleich es als reine 4×4-Strecke ausgewiesen ist), jedenfalls nicht bei trockener Straße. Vom Plateau und dem darauf liegenden Gipfel des Arendsig Hill bietet sich dann wirklich eine atemberaubende Aussicht auf die gewaltige, vier Kilometer lange Gipfelkette, die hoch über dem Tal aufragt. Gipfel reiht sich an Gipfel, der Cathedral Peak, The Bell (2930 m), Outer Horn (3005 m) und Inner Horn (3006 m) sowie der Cleft Peak mit 3281 m. Wir verbringen fast den ganzen Tag hier, einerseits ist die Ecke menschenleer und wir können Ruhe und Natur einsaugen. Außerdem warten wir auf besseres Wetter für ein gutes Foto, es ist doch ziemlich diesig. Die Bedingungen ändern sich nicht mehr, Stunden später fahren wir aber noch einmal den Pass hinauf, um den spektakulären Sonnenaufgang über diesem Gipfeltreffen mitzuerleben.

✦✦✦

Wir sind zurück in Winterton, ein Telefonat mit dem Autohaus ergibt nichts Neues, wir müssen allerdings unsere weiteren Reisepläne spezifizieren, damit die Angestellten der Firma hinsichtlich der Papiere disponieren können. Ein eiliger Blick auf die Karte und wir geben als nächstes Ziel Pietermaritzburg an, keine Ahnung warum, liegt irgendwie südlich zwischen Gut und Böse, Durban und Lesotho. Wir schaffen es gar bis PMB, tun dort zwar keinen Campingplatz auf, dafür aber eine Land Rover-Vertretung, die für ein paar hundert Rand unseren Wagen auf Herz und Nieren überprüfen. Das Ergebnis ist nicht zufriedenstellend, aber besser als gedacht. Das Hauptproblem ist zur Zeit der Kühler, der nach Meinung der Landy-Profis ausgetauscht werden sollte. Dies könnten wir gleich vor Ort machen, wir könnten das Fahrzeug aber auch gleich gegen ein neues bei ihnen umtauschen. Ähem, wie bitte? Irgendwoher bekommen wir einen guten Tipp von einer Bosch-Vertretung im Ort, wir düsen erst einmal dorthin, lassen einige Öle wechseln und besorgen uns ein paar Liter Kühlerdichtungsmittel. Damit werden wir für eine Zeitlang Ruhe haben und die Blackbox meldet sich für Wochen nicht mehr. Der Bosch-Meister hält unser Gefährt „für gar nicht so schlecht“, was immer das auch bedeutet. Ist auch egal, die Klapperkiste war teuer genug, wir hauen jetzt nicht in den Sack, sondern fahren, bis die Schüssel unter uns zusammenbricht. Wir lassen PMB hinter uns und fahren zurück nach Howick und übernachten am Midmar-Damm, einem netten See mit Campingplatz.
Ein Zeichen?! Ein Anruf aus Joburg ereilt uns, mit den Papieren ist in den nächsten zwei Tagen zu rechnen, man sei da sehr zuversichtlich. Wir auch, werfen gar unseren Plan, nach Durban zu fahren, um und drehen das Lenkrad Richtung Süd-Süd-West, starker Regen setzt ein und unsere Miniatur-Scheibenwischer fechten einen verzweifelten Kampf gegen die taubeneigroßen Regentropfen. Wir befinden uns auf der R617 nach Underberg, als wir in einem kleinen Nest namens Bulwer an einer Kneipe haltmachen, die mit guter Hausmannskost und Übernachtungsmöglichkeiten lockt. Hinsichtlich der Unterkunft liegt allerdings ein Missverständnis vor, der Pub macht nur Werbung für eine sich in der Nähe befindliche Hängegleiterschule (gibt es das Wort?). Das ist uns aber angesichts des scheußlichen Wetters piepegal, ein kurzer Anruf und die Bude ist gebucht. Das wird eine witzige Angelegenheit, wir bekommen einen Raum in einem ehemaligen Stall, ein bisschen zugig, aber nett eingerichtet. Die Vermieter, Linda und Dave, sind zwei sehr aufgeschlossene und interessante Leute und bei mehreren Flaschen Wein tauschen wir gegenseitig Lebensweisheiten aus. Beide hatten einmal „reelle“ Jobs, kamen aber irgendwann zu dem Entschluss, dass das Leben aus etwas anderem bestehen muss als aus einem geregelten Acht-Stunden-Bürotag mit zweiwöchigem Jahresurlaub. Dave begann daher, sein Hobby zum Beruf zu machen, zog nach Bulwer und gibt schon seit vielen Jahren Unterricht im Hängegleiter-Fliegen. Linda kümmert sich seit Jahren um den angrenzenden Marutswa-Wald und entwickelt zusammen mit anderen Dorfbewohnern und der Kreisverwaltung ein Programm zur Erhaltung des Waldes. Im Marutswa-Forest sollen die letzten Cape-Papageien leben, auf einem Trek am nächsten Tag sehen wir zwar keinen dieser Vögel, die hier vorherrschenden einheimischen Steineiben vermitteln uns aber ein Gefühl davon, wie es hier vor Tausenden von Jahren ausgesehen haben mag.

✦✦✦

Aus dem ursprünglich geplanten eintägigen Aufenthalt werden plötzlich drei Tage, was auch mit Sabines Geburtstag zusammenhängt, den wir hier in Ruhe feiern wollen. Als Geschenk gibt es einen Tandem-Sprung mit einem Paraglider vom Hausberg in Bulwer. Wir erfahren später, dass dieses Dörfchen bei einer bestimmten Klientel in ganz Südafrika durchaus bekannt ist, nämlich bei Hang-Glidern und Para-Glidern. Die Gegend ist deshalb so geeignet, weil der Amahaqwa-Berg (1840m) im Gegensatz zu anderen im Lande relativ leicht zugänglich ist und über eine erstklassige Thermik verfügt. Sagte man uns wenigstens. Bulwer hat außerdem noch eine weitere Attraktion, ein Geister-Hotel. Laut dem Gästebuch des Mountain Park-Hotels, das im Jahre 1940 errichtet wurde, sind bereits mehreren Gästen die Geister einiger Verstorbenen erschienen. Als wir das Hotel besuchen, ist davon zwar nichts zu sehen, aber es ist Tag und Geister gehen schließlich keiner regelmäßigen Beschäftigung nach. Ein weiteres Highlight: wir bekommen einen Anruf vom Autohaus, dass die Papiere endlich da seien, hurra. Am nächsten Tag werden sie auch prompt geliefert, wir müssen jedoch feststellen, dass die Nasen von der Straßenverkehrsbehörde Franks Namen falsch geschrieben haben. Dabei hatten sie eine Kopie seines Reisepasses… Wir pfeifen aber darauf und hoffen, dass uns dieses Malheur keine weiteren Schwierigkeiten bereiten wird. Als nunmehr rechtmäßige Eigentümer des Land Rovers (der Name ist so dämlich verkorkst worden, einen zweiten dieser Art wird es nicht geben), verlassen wir Bulwer und machen uns auf den Weg nach Underberg, stocken dort unsere Vorräte auf und fahren weiter bis an den Beginn des Sani-Passes, der uns nach Lesotho bringen wird.

Ein paar Details

Lebenshaltungskosten in Südafrika unterscheiden sich kaum von denen in Europa. Ein direkter Vergleich ergibt, dass z.B. der Besuch eines Restaurants in Deutschland teurer, ausgesuchte Lebensmittel hingegen billiger sind. Selbstversorger werden in der Summe ähnliche Ausgaben haben wie in während eines Urlaubs in Europa. Die Spritpreise hingegen liegen (noch) deutlich unter europäischem Niveau (Benzin: 0,96 €). In Bezug auf das leibliche Wohl wird man in Südafrika auf nichts verzichten müssen.
Übernachtung in:
emKhondo (Piet Retief) – Sundowner Lodge and Caravan Park, Voortrekker St, emKhondo, GPS: -26.989070,30.796673
Lake St. Lucia – Cape Vidal Campsite, in den Dünen nahe des Pazifik, GPS: -28.122558,32.556406
Vryheid – Vryheid Municipal Caravan Park, GPS: -27.761933,30.800267
Dundee – Kwa-Rie Caravan Park, 51 Tandy Street Dundee, GPS: -28.171713,30.222573
Monk’s Cowl – Campsite gleichen Namens, GPS: -29.048445, 29.406137
Cathedral Peak – Didima Campsite, etwas langweiliger Platz an der Didima Lodge (am Parkeingang), GPS: -28.938716,29.235083
Howick – Midmar Damm, Howick, GPS : -29.491083,30.193742
Bulwer – Cottage der Bulwer Hanggliding School, GPS : -29.804142,29.767542
Underberg – Sani Lodge Backpackers,, Underberg, GPS : -29.661982,29.456073
Eintritt usw.:
Blood River Heritage Site – R45/25, Auto: R20
Lake Sibaya – Eintritt frei
Battle of Spioenkop Heritage Site – R25/12

Reiseroute


Route | Übernachtungen | Übernachtungen in Nationalparks | Sehenswertes

Kommentare / Fragen zum Beitrag ?

Die E-Mail-Adresse wird nicht publiziert, erforderliche Angaben erkennt man am *.