Polen wird als Reiseland leider (noch) völlig unterschätzt, dabei glänzen die Facetten des Landes mehr als deutlich: Im Süden bergig, der Nationalpark „Hohe Tatra“ etwa lädt zum Bergsteigen im Sommer, zum Skilaufen im Winter, im Norden ist das Land von schneeweißen Küsten gesäumt, die Masuren sind ein Paradies für Wassersportler und Badefreunde, der Osten hingegen ist waldreich mit viel Getier und Dörfern, die aus einer anderen Zeit anmuten. Historische Städte und Kulturdenkmäler sind ohne Zahl, die Liste des Sehenswerten lässt sich fortsetzen. Obendrauf sind es die herzlichen und gastfreundlichen Menschen und die herrliche Küche des Landes, die eine Reise nach Polen reizvoll machen.

Reiseziele

Klassische Reiseziele/Aktivitäten in Polen sind:

  • Krakau – eine der kulturell und politisch bedeutendsten Städte Polens, Gotik, Renaissance und Barock prägen das Stadtbild, über allem thront das berühmte Königsschloss auf Wawelhügel
  • Auschwitz – Nur 50 Kilometer von Krakau entfernt liegt das Konzentrationslager Auschwitz, ein Mahnmal wider das Vergessen
  • Masuren – weltberühmte Seen-Landschaft in der Woiwodschaft Ermland-Masuren und Paradies für Naturliebhaber und Wassersportler
  • Słowiński Nationalpark — die größten Wanderdünen Mitteleuropas sind seit 1977 UNESCO-Biosphärenreservat, außerdem hat der Park eine herausragende Bedeutung als Feuchtbiotop und Vogelreservat
  • Malbork – Stadt am Fluss Nogat mit mittelalterlicher Ordensburg (Marienburg) des Deutschen Ordens aus dem 13. Jahrhundert
  • Białowieża Nationalpark — der letzte Tiefland-Urwald Europas mit zahlreichen Tierarten (u.a. dem Wisent), 3.500 Pilz- und 5.500 Pflanzenarten
  • Holzarchitektur – Auf der über 3.000 Kilometer langen Touristen(wander)route, der einzigen dieser Art in Europa, sind fast 450 einzigartige Exemplare der polnischen Holzarchitektur zu sehen
  • Wieliczka Salzmine – Das Salzbergwerk gehört zu den ältesten Minen in der Welt und ist seit dem 13. Jahrhundert ununterbrochen in Betrieb. Es erstreckt sich auf einer Strecke von 300 Kilometern und bis zu einer Tiefe von 327 Metern
  • Danzig – ehemals führende preußische Hansestadt und in den 1980ern Geburtsstadt der Gewerkschaft Solidarność, birst Danzig vor Sehenswürdigkeiten, insbesondere in der Altstadt und der Rechtstadt
  • Częstochowa – Stadt in Schlesien und weltweit durch die Ikone der Schwarzen Madonna von Częstochowa im Kloster Jasna Góra („Heller Berg“) bekannt
  • Adlerpfad (Orla Perć) – Extrem schwieriger Höhenweg in der Tatra in Polen. Jedes Jahr fordert er seine Opfer (im Sinne des Wortes)
  • Bory Tucholskie Nationalpark – das zweitgrößte, zusammenhängende Waldgebiet (Tucheler Heide) Polens, typisch hier sind die während der Eiszeit entstandenen Sanderebenen

Die Liste ließe sich, na ja, nicht endlos, aber so doch wesentlich verlängern. Unter Holzarchitektur Polens gibt es einen kleinen Vorgeschmack auf die Holzkirchen-Route.

Reisekosten

Achtung: Polen hat immer noch seine eigene Währung, den Złoty (1 Złoty ≈ 0,25€), der auch alleiniges Zahlungsmittel ist.

Typische Reisekosten:

  • Unterkunft – Preise für Unterkünfte in Hotels sind nicht länger verhandelbar und nähern sich langsam europäischem Niveau. In Krakau etwa kommt man immer noch für 8€ in einem Hostel-Schlafsaal unter, ein Doppelzimmer ist ab etwa 20€ zu haben, der Preis für 5-Sterne-Herbergen liegt zwischen 250 und 300€.
  • Essen – Die polnische Küche ist viel besser, als ihr (uns unbekannter) Ruf. Die Preise für Borschtsch, Piroggen (ähnlich Maultaschen), Bigos (Eintopf) und Co. liegen noch unter dem europäischen Niveau, 10-15€ pro Tag sollte man als Budget-Reisender für Lebensmittel aber mindestens veranschlagen.
  • Eintritt – Die Eintrittspreise haben fast europäisches Niveau.

Transport

Das polnische Verkehrsnetz (Straße und Schiene) ist gut ausgebaut.

  • Zug – Es gibt zwei nationale Unternehmen, PolRegio für regionale Routen (vergleichbar mit der S-Bahn in Deutschland) und PKP Intercity für längere, überregionale Strecken. Zugfahren in Polen ist noch recht billig, die Qualität der Züge der PKP zum Teil auch. die POLRegion-Züge sind fast alle neu und entsprechen westeuropäischem Standard. Für Touristen gibt es Discounts in Form von Gruppen- oder Wochenend-Tickets.
  • Bus – Das Bus-Netzwerk in Polen ist recht engmaschig, es gibt kaum einen Ort, der nicht mit dem Bus erreicht werden kann. Und: Busfahren ist billiger und bequemer als Zugfahren. Das einzige und wichtigste Problem ist hier: die Sprache. Kaum ein Angestellter am Ticket-Office spricht etwas anderes außer Polnisch. Die drei größten Unternehmen sind PolskiBus (für Fahrten zwischen Städten), Lux Express (begrenzte Anzahl von Strecken) und Polonus (ebenfalls viele Routen). PolskiBus hat z.B. eine Webseite, mit der sich Touren planen und Tickets kaufen lassen können. Eine 8-stündige Fahrt von Danzig nach Warschau kostet knapp 7€, da kann die Bahn, die zwar schneller ist, preislich nicht mithalten.
  • Auto – Die Anreise mit dem eigenen Auto aus anderen europäischen Ländern ist sicher die billigste Variante. Ein Mietwagen (Kleinwagen) kostet etwa 15€/Tag. Die Straßen in Polen sind mittlerweile sehr gut, was man von den Fahrkünsten der Einheimischen nicht immer behaupten kann.
  • Camper – Eine tolle Art, Polen zu bereisen. Es gibt ausreichend Campingplätze und Wohnmobilstellplätze in Polen, die Anmietung in Polen ist allerdings nicht ganz billig, in der Hochsaison muss man etwa 130€/Tag für ein Wohnmobil einkalkulieren.
    Fahrrad – Unsere Erfahrung lehrte uns: Polen ist zum Radfahren bestens geeignet, um wirklich Land und Leute kennenzulernen. Die Straßen sind in Ordnung, an der Küste wird es oft etwas sandig, im Osten hingegen waldig, und doch: Polen mit dem Rad zu erkunden macht Riesenspaß.

Sonstiges

  • Sicherheit – Polen ist so sicher wie jedes Land in Europa, vielleicht sogar sicherer. Kleinkriminalität gibt es natürlich auch hier, Rucksäcke gehören nicht für jeden sichtbar in das geparkte Auto. Wir haben während unserer Tour oft die vollgepackten Räder vor einer Sehenswürdigkeit stehen lassen, gestohlen wurde nichts. Für Fahrradfahrer gilt: Im Straßenverkehr aufpassen. Es gibt wenig Radwege und Polen fahren nicht sehr radfahrfreundlich.
  • Sprache – In Polen wird Polnisch gesprochen, klar. Viele Hinweisschilder sind auch nur in der Landessprache. Junge Leute können Englisch, sind im Gebrauch der Sprache aber eher zurückhaltend, die älteren sprechen z.T. noch Deutsch, Französisch oder Russisch. Polnisch vor der Reise zu lernen ist ein fast aussichtsloses Unterfangen, die Sprache ist nicht einfach. Eine gute Idee ist eine Smartphone-App, z.B. die Langenscheidt talk&travel-App (ca. 7€), Polen freuen sich wirklich, wenn man sie in ihrer Sprache begrüßt oder nach dem Weg fragt. Oft, insbesondere auf dem Land, hat man auch gar keine andere Möglichkeit, als sich auf Polnisch zu verständigen.
  • Links – Für erste Informationen gibt es ein paar ganz gute Anlaufstellen, z.B. info-polen oder das Polnische Fremdenverkehrsamt aus Berlin. Größere Städte haben auch in Polen ihre eigenen Webseiten.

Beiträge

Rzeczpospolita Polska
Republik Polen

Bedeutung der Flagge

Polens Flagge

Keine echte Bedeutung. Die Farben stammen wohl aus dem 13. Jahrhundert vom polnischen Wappen (weißer Adler auf rotem Grund)

Hauptstadt: Warschau
Fläche: 312.679 km²
Bevölkerung (in Mil): 123
Bevölkerungsdichte: 143 / km²
längster Fluss: Wisła (Weichsel), 1.022 km
grösster See: Śniardwy, 114 km²
höchster Berg: Rysy, 2499m
Sprachen: Polnisch, Deutsch, Russisch
Amtssprache: Polnisch
Religion: 87 % römisch-katholisch, 1,3% orthodox
Regierungsform: Parlamentarische Republik
Währung: 1 Złoty = 100 Groszy
Zeit (GMT/UTC): + 1 Stunde
intern. Vorwahl: +48
intern. KfZ-Kennz.: PL
Top Level Domain: .pl
Netzspannung: 220 Volt, 50 Hertz (Eurostecker)