Zhangyes bunte Berge


Beschreibung:

Zhangye (张掖市) inmitten des Hexi-Korridors ist eine bezirksfreie Stadt im Nordwesten der chinesischen Provinz Gansu…
Eigentlich ist das schon alles und die Stadt wäre kaum eine Reise wert, wäre da nicht etwa der Tempel des Großen Buddha (Dafo Si) mit der größten liegenden Buddha-Statue Chinas. Zudem ist die Stadt vom Tourismus noch recht verschont und man bekommt ein wenig das Gefühl des ‚echten‘ China. Allerdings ist es sehr hilfreich, wenn man ein wenig Chinesisch spricht, viele Menschen, die des Englischen mächtig sind, trifft man nicht in den Gassen. Zhangye hat sogar eine Geschichte, war der Ort doch ein bekannter Stopp auf der Seidenstraße (im Zentrum steht ein Denkmal Marco Polos, der hier angeblich eine paar Pausentage einlegte). Die absoluten Highlights aber befinden etwas außerhalb Zhangyes und nur von einem kann man in diversen Reiseführern lesen, das zweite Highlight ist (so glaubten wir 2007) wirklich noch ein Geheimtipp. Aber zur Sache:
Ca. 65 Kilometer südlich von Zhangye befindet sich das Matisi (马蹄寺石窟群) oder Pferdehuf-Kloster.
Großer Buddha / Zhangye
Großer Buddha in Zhangye
Dabei handelt es sich um ein Kloster und einen Höhlenkomplex mit etwa über 70 Grotten bzw. Höhlen, die mit buddhistischen Statuen und Fresken vollgestopft sind. Das Pferdehufkloster hat seinen Namen von einem Pferdehufabdruck im Innern des Klosters, der Legenden nach von Gott Erlang (chinesische Version) stammt bzw. vom Pferd des Heldenkönigs Gesar (tibetische Version).
Noch spannender wird es aber, wenn man sich knapp 40 Kilometer Richtung Nordwesten begibt. Dort befindet sich die geologische Formation Dan Xia Di Mao (丹霞地貌) im Zhangye Geopark. Die Danxia Landform ist eine besondere petrografische Geomorphologie im Linze und Sunan County und nur in China zu finden. Es handelt sich um rote Sandsteinfelsen aus der Kreidezeit, die Formen erinnern an die Karstformationen von Kalksteinbergen. Der Name ‚Danxia‘ stammt vom gleichnamigen Berg in der Guangdong Provinz.
Von Zhangye kommt man aber zunächst an einer Danxia-Formation vorbei, die aus Hügel besteht, die wie Wellen angeordnet und kunterbunt sind. Die Färbung ist im Laufe der Jahrmillionen durch die Ablagerung unterschiedlicher Mineralien und Salze entstanden.
Etwa 15 Kilometer weiter nordwestlich findet sich in der Binggou Scenic Area eine weitere Danxia-Formation, die sich sehr von der farbigen Version unterscheidet. Die Berge bestehen aus steilen Klippen, die oft einige hundert Meter hoch sind. Sie bilden Säulen, Mauern, Steinbrücken, Hochhäuser und richtige Paläste. Es gibt in dieser Gegend kaum Vegetation und ist im Sommer ziemlich heiß, also viel Trinkwasser mitnehmen! Wie dem auch sei, die Danxia Dimao-Formationen sind wirklich beeindruckend, die farbigen Hügel haben wir bei schönem Wetter und bei Regen besucht und jedes Mal sieht man andere Farben. Die zweite Landform hingegen lädt zum Verweilen und Träumen ein, man kann dort stundenlang sitzen und seiner Fantasie freien Lauf lassen (jedenfalls 2007, heute sieht das schon ganz anders aus).

Info Beste Reisezeit: Juni bis September sind die angenehmsten Reisemonate, der Juli ist der heißeste Monat des Jahres, die Winter sind recht kalt.
Eintrittspreise: CNY 60 für die „Colorful Hills“ (einschl. Sightseeing-Bus) | CNY 80 für das „Ice Valley“ (+ CNY 20 für den Sightseeing-Bus) | Mati-Tempel CNY 73 | CNY 41 für den Dafo-Tempel in Zhangye | CNY 50 für den „Holzpagoden-Tempel“ in Zhangye
Öffnungszeiten: Colorful Hills und Ice Valley – 06:00-20:00 Uhr (Mai-Okt.), 07:00-19:00 Uhr (Nov.-April) | Mati-Tempel 08:30-18:00 Uhr | Dafo-Tempel 07:30 to 17:30 Uhr | Holzpagoden-Tempel 08:00 – 17:30 Uhr
Empfohlene Zeit: 2-3 Tage sind ausreichend, ein Tag für die bunten Berge, ein Tag Mati-Tempel und, wenn Zeit verbleibt, die Tempel in Zhangye
Qilian-Gebirge / Gansu (China)
Blick über das Qilian-Gebirge im Süden Zhangyes
Danxia-Landform / Zhangye
Danxia-Landformen der Binggou Area

Zhangye-Galerie


Lage & Transport:

GPS-Koordinaten: N 38.936442, E 100.455546 (Zhangye Zentrum), N 38.976092, E 100.076137 (Danxia – Colourful Hills), N 38.965666, E 99.907522 (Danxia – Ice Valley), N 38.483279, E 100.417405 (Mati-Kloster)

Zhangye ist relativ einfach zu erreichen:

  • Flugzeug: Seit 2011 hat die Stadt einen eigenen Flughafen etwa 24 Kilometer außerhalb des Stadtzentrums. Es gibt Flüge von und nach Beijing, Shanghai, Chengdu, Lanzhou und Xi’an sowie einen Shuttle-Bus vom Flughafen in die Innenstadt.
  • Zug: Die Zhangye Railway Station ist ein wichtiger Halt auf der Strecke Lanzhou-Urumqi, es gibt täglich einen Zug von Shanghai, Lanzhou oder Xi’an nach Urumqi, der in Zhangye stoppt (die Reise aus Shanghai dauert einen Tag und 5 Stunden) und am Bahnhof Zhangye West halten Schnellzüge aus Lanzhou auf ihrem Weg nach Urumqi, Turpan, Jiayuguan und Xining. Der Zhangye Hauptbahnhof liegt etwa 7 Kilometer, der Westbahnhof etwa 3 Kilometer vom Zentrum der Stadt entfernt.
  • Bus: Am East Long-Distance-Busbahnhof an der East Circle City Road starten Busse nach Wuwei, Lanzhou and Yinchuan, vom South Long-Distance Busbahnhof gibt es Busse nach Dunhuang, Jiayuguan, Lanzhou, Matisi und Xining.
  • Lokaler Transport: Busse und Taxi fahren kreuz und quer durch die Stadt, die Preise sind mäßig.

Um sich die Highlights Zhangyes anzusehen, mietet man sich am besten ein Taxi, das kann durch das Hotel organisiert werden. Beim ersten Mal sind wir mit einem Minibus nach Danxia gefahren und hatten später erhebliche Schwierigkeiten, wieder nach Zhangye zurückzukommen. Ein Taxi ist zwar teurer, erspart einem aber lange und unnötige Wartezeiten. Spricht man etwas Chinesisch, können die Fahrer auch noch die eine oder andere Anekdote über die Sehenswürdigkeiten loswerden oder gute Tipps über die besten Aussichtsplätze geben.
Der Matisi-Tempel liegt in der Nähe des Dorfes Sunan, 60 km von der Stadt Zhangye entfernt, und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen, allerdings ist mehrfach umzusteigen (Stand 2007).

Unterkunft:

Gerade in der Altstadt rund um den Park gibt es einige Hotels; unser Favorit war 2007 das Ganzhou Electric Power Hotel; es gewinnt keine Schönheitskonkurrenz, aber: sehr freundliche und hilfreiche Angestellte und ein Super-Zimmer für 200 Yuan (2007), Schlafraum mit Vorraum, gigantisches Badezimmer mit Yakuzi und jeden Abend vor dem Schlafengehen gibt es eine heiße Milch. Das waren wir von China bisher nicht gewohnt, jedenfalls nicht in dieser Preisklasse. Restaurants gibt es wie Sand am Meer und auch hier gibt es einen Favoriten, ein open-air Hot-Pot-Laden direkt am Ganquan Park (links vom Eingang); man bestellt einen Hot-Pot (scharf, nicht scharf oder 50:50) und begibt sich dann in den Laden und sucht sich aus einem riesigen Angebot Gemüse, Fleisch und/oder Fisch aus.

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