Schon Konfuzius sagte…


Beschreibung:

Wer die Seele und das Denken eines Chinesen besser verstehen möchte, sollte sich vielleicht ein wenig mit den Lehren des großen Meisters Konfuzius Philosoph Konfuzius
Konfuzius
beschäftigen. Obgleich der Mann schon vor mehr als 2000 verstarb, hat er über die Jahrtausende einen deutlichen Einfluss auf das XXX der Chinesen ausgeübt. Auch die Kulturrevolution Maos war nicht in der Lage, diese Lehren aus den Köpfen und Herzen der Menschen zu verdrängen. Und dies wird dann auch offenbar, wenn das ganze Jahr tausende seiner Landsleute nach Qufu „pilgern“, um sich seinen Geburtsort und seine letzte Ruhestätte anzusehen. Es sind nicht nur Intellektuelle oder Anhänger seiner Lehren, die in den Hallen des Konfuzius-Tempels oder seiner Wohnhäuser wandeln, in Qufu erweist der kleine Mann neben dem Parteibonzen dem Philosophen die Ehre und ersteht eine seiner auf Bambustäfelchen oder Reispapier gemalten Lehrsätze, die dann einen Ehrenplatz in der guten Stube bekommen.
Das Dreigestirn der Sehenswürdigkeiten sind der Konfuzius-Tempel (Kong Miao), der Konfuzius-Friedhof (Kong Lin) und das Kong Familienanwesen (Kong Fu), welche heute „Die drei Kongs“ genannt werden und seit 1994 UNESCO-Weltkulturerbe sind. Der Konfuzius-Tempel, mit dessen Bau schon 478 v.Chr. begonnen wurde (der heutige Komplex stammt aus der Ming-Dynastie) und in dem selbst die Kaiser Chinas dem Weisen huldigten, ist einer der drei größten antiken architektonischen Komplexe des Landes mit 9 Höfen entlang einer Nord-Südachse. Das Kong Familienanwesen, das größte seiner Art in China, besteht aus 463 Gebäuden mit angrenzendem Garten. Angeblich bietet das Herrenhaus luxuriöse Möbel, exquisite Dekorationen und wertvolle kulturelle Relikte, wirklich zu sehen ist davon nichts und der Besuch des Anwesens ist eher etwas ermüdend. Etwas weiter im Norden liegt der wohl mehr als 2000 Jahre alte Konfuzius-Friedhof, eine 7 Kilometer lange Mauer umgibt die etwa 200 Hektar große Begräbnisstätte der Familie Kong, die annähernd 10.000 Grabhügel zählt. Abgesehen von diesen eindrucksvollen Zahlen: der Friedhof inmitten eines Kiefern- und Zedernwaldes strahlt eine wohltuende Ruhe aus (trotz der vielen Touristen). Den Grabstein erhielt Konfuzius übrigens erst, als sich seine Lehren bei den Herrschenden durchzusetzen begann und der Legende nach wurden die Bäume von den Anhängern erst nach und nach gepflanzt, dabei handelt es sich um zum Teil sehr seltene Arten aus dem gesamten chinesischen Reich.

Info Beste Reisezeit: Ganzjährig, am besten zwischen Juni und Oktober (obgleich es im Juli sehr heiß werden kann). Im September gibt es das Qufu Confucius Festival mit zahlreichen Aktivitäten und einer großen Zeremonie zu Ehren des Philosophen.
Eintrittspreise: 16. Feb. – 14. Nov: CNY 90 Tempel | CNY 60 Anwesen | Friedhof CNY 40; 15. Nov. – 15. Feb.: CNY 80 Tempel | CNY 50 Anwesen | Friedhof CNY 30; CNY 140 kostet ein Ticket für alle drei Sehenswürdigkeiten. Kinder unter 1.40m haben freien Zutritt.
Elektroshuttle: Vom Anwesen zum Friedhof ist es ein Stück zu laufen, hier bietet sich ein Elektrobus zum Eingang des Friedhofs an (CNY 20/30 einfach/hin und zurück). Auf dem Friedhof gibt es ebenfalls einen Elektrokarren, der für CNY 20 wenigstens bis zum Grabhügel des Konfuzius fährt.
Öffnungszeiten: 7:30 – 16:30 Uhr
Große Halle (Konfuzius-Tempel)Große Halle (Konfuzius-Tempel)
Große Halle (Konfuzius-Tempel)

Konfuzius-Grabhügel
Konfuzius-Grabhügel

Lage & Transport:

GPS-Koordinaten: N 35.595348, E 116.984428 (Konfuzius-Tempel)

Zur An- und Weiterreise und zum Transport vor Ort:

  • Flugzeug: Sachen gibt’s…, Qufu hat keinen eigenen Flughafen! Das macht aber nichts, den wenigstens Shandongs Hauptstadt Jinan verfügt über einen solchen. Vom Jinan Yaoqiang International Airport gibt es einen Express Special Line-Bus (CNY 20), der bis zum Jinan Westbahnhof fährt. Von hier aus brauchen Schnellzüge für die 160 Kilometer nach Qufu zwischen 31 und 47 Minuten.
  • Zug: Qufu hatte bis vor kurzem nur einen kleinen Bahnhof, an dem die eine oder andere Bimmelbahn aus Städten der Umgebung hielt. Nach Fertigstellung des Qufu Ostbahnhofs ist die Stadt nunmehr an das Hochgeschwindigkeitsnetz der Chinesischen Staatsbahn angeschlossen. Das hat für den Touristen erheblichen Konsequenzen: Von Shanghai dauert die Zugfahrt nunmehr maximal 4 Stunden, von Peking sind es nur 165 Minuten, von Xi’an sind es gerade einmal 4-5 Stunden. Ein Hoch auf die Staatsbahnen!
  • Bus: Qufu mit dem Bus anzufahren, lohnt sich bei den obigen Daten kaum noch, es sei denn, man kommt aus Orten, die nicht an das Schnellzugnetz angeschlossen sind. Insoweit vor Ort informieren, viele Städte in Shandong lassen sich von Qufu aus bequem mit Überlandbussen erreichen.
  • Lokaler Transport: Qufu ist nicht groß, die Taxis sind billig (Startpreis CNY 5, CNY 2 für jeden Kilometer) und es gibt lokale Busse, die den Reisenden für CNY 1 durch die ganze Stadt schaukeln. Interessant ist insbesondere der K01, der nach 16 Stopps vom Ostbahnhof am Südtor des Konfuzius-Tempels hält. Dieser Bus hält auf halbem Wege am Konfuzius-Museum, die Haltestelle ist 孔子博物院 (kǒng zǐ bó wù yuàn).

Unterkunft:

Qufu ist nicht sehr groß und außer den Kulturstätten gibt es auch nicht viel zu sehen oder zu tun. Das mag ein Grund sein, dass die Anzahl der Hotels und Pensionen begrenzt ist. Bei der Wahl der Unterkunft lässt man sich am besten von strategischen Gesichtspunkten leiten: Für diejenigen, die eine frühe Weiterfahrt im Auge haben, bietet sich ein Hotel in der Nähe des Ostbahnhofs an, etwa das Rufeng Hotel an der Kongzi Avenue (nette Zimmer, gutes, chinesisches Frühstück, DZ ab CNY 150) an, das direkt an der Haltestelle des Stadtbusses K01 liegt, der bis zum Bahnhof fährt. Das Queli Hotel (Queli Street 1,) hingegen liegt in unmittelbarer Nähe der Hauptattraktionen und ist im Stile der Konfuzius Mansion erbaut.
Die meisten Restaurants en bloc liegen in der Gulou South Street (鼓楼南街), die zugleich auch die Einkaufsmeile der Stadt ist. Lokale Spezialitäten sind u.a. geräucherter Tofu (熏豆腐), Kuchen der Confucius Mansion (孔府糕点) und „Doppelhühner“ (鸳鸯鸡, zwei Hähnchen(-teile) mit unterschiedlichem Geschmack auf einem Teller).

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