Der Welt größter Buddha


Beschreibung:

Knapp 160 Kilometer südlich von Sichuans Metropole Chengdu liegt die etwas verschlafene Stadt Leshan (乐山), die kaum eine Reise wert wäre, gäbe es dort nicht die 71 Meter hohe, aus der Westseite des Mt. Lingyun herausgemeißelte Statue eines Maitreya-Buddha aus dem 8. Jahrhundert. Die Skulptur des sitzenden Buddhas, seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe, ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Leshan liegt am Zusammenfluss der Wasserläufe Min, Qingyi und Dadu. Die Strömung in diesem Bereich ist sehr stark und in alten Zeiten kam es hier oft zu Bootsunfällen, worunter die Einheimischen sehr litten. Dem Mönch Hai Tong kam um das Jahr 713 die Idee, am Mt. Lingyun eine Buddha-Figur zu errichten, die die Wasser besänftigen sollte. 20 Jahre sammelte er zu diesem Zwecke Geld, auf das gierige Beamte bald ein Auge warfen. Tai Hong soll gesagt haben, die Amtmänner könnten eher ein Auge von ihm haben, als das gesammelte Geld, und um seine Worte zu unterstreichen, habe er sich ein Auge herausgerissen und es dargeboten. Die Beamten ließen von ihrem Vorhaben ab, Hai Tong begann mit dem Bau des Buddhas, starb während der neunzigjährigen Bauzeit und das Werk musste von seinen Schülern vollendet werden. Die Geschichte zum Bau der Statue und die Abmessungen der Figur sind per se faszinierend, gleiches gilt für die Kunstfertigkeit, die an diesem riesigen Gebilde ausgeübt wurde. Gerne werden hier die 1021 gleich großen Haarlocken erwähnt oder die 7 Meter langen Ohren, deren Inneres aus einer Holzkonstruktion besteht, die mit Ton zu Ohren modelliert wurde. Das Anbringen der Ohren an den steinernen Kopf war zu damaliger Zeit schon eine echte Meisterleistung. Dies gilt genauso für das Drainagesystem, welches den Buddha bei Regen inwendig trocken hält.
Wem die Zeit nicht im Nacken sitzt: in der Nachbarschaft zum Buddha bietet sich ein Spaziergang zum Wuyou-Tempel und zum Mahaoya-Felsgräbermuseum an. Viel mehr hat Leshan dann nicht zu bieten, allerdings ist die Stadt auch Startpunkt zu anderen Highlights, etwa den Emei Shan oder die Salzstadt Zigong. Und Leshan ist mit seinen vielen Teehäusern ein Ort zu Relaxen und Nichtstun

Info Beste Reisezeit: März bis Mai & September bis November
Eintritt zur Buddha Scenic Area: 80 CNY (Stand: 2019)
Bootstour: 70 CNY
Öffnungszeiten: 9.00 – 16.50 Uhr (Giant Buddha Scenic Area)
Giant Buddha Scenic Area (Leshan)
Die Giant Buddha Scenic Area am Minjiang-Fluss
Leshans Großer Buddha
Leshans Großer Buddha

Galerie – Leshan


Lage & Transport:

GPS-Koordinaten: N 29.542212, E 103.773261 (Dafo-Tempel)

Heutzutage ist eine Reise nach Leshan unproblematisch. Fast 20 Schnellzüge verkehren täglich zwischen Chengdu und Leshan, die Fahrt dauert maximal 60 Minuten, sodass der Besuch des Buddhas im Rahmen eines „Halb-“ Tagesausflugs von Chengdu organisiert werden kann. Vom nahen Emei Shan dauert die Fahrt gar nur 15 Minuten. Leshan liegt zudem an der Strecke Kunming – Chengdu, wer aus Yunnans Hauptstadt Kunming anreisen will, kann mit einer Fahrzeit von etwa 5.30 Stunden rechnen.
Sobald der Bahnhof Leshan erreicht ist, entweder schnell rein ins Taxi und zur historischen Stätte von Leshan Giant Buddha. Die Fahrt dauert etwa 30 Minuten. Wer auf Sparflamme reist: Es gibt ein paar Busse, die zum Buddha fahren, nämlich Nr. 3, K2, 601 oder 605 (bis Nord- oder Osttor, 北门, 东门). Es dauert 40-60 Minuten, um den Buddha zu erreichen.
Für einen anderen Blickwinkel: Die Busse 3 und 13 halten an den Bootsanlegestellen am Minjiang-Fluss. Eine etwa 30-minütige Bootsfahrt (10 Minuten Aufenthalt am Buddha) kostet ca. 70 CNY und bietet einen schönen Frontal-blick auf den Buddha und die beiden Wächterfiguren (letztere kann man vom Scenic Park aus nicht sehen).
Wer aus Chengdu (von der Xinnanmen Bus Station) mit dem Bus anreist, wird in Leshan an der Xiaoba Busstation ankommen, hier in den Stadtbus 13 zum Buddha-Park umsteigen.

Unterkunft:

Teehaus in Leshan
Teehaus am Fluss
Leshan ist nicht arm an Hotels und für jeden Geldbeutel und Geschmack ist etwas dabei. Die Jugendherberge (Leshan Haiyun International Youth Hostel) hat einen ganz guten Ruf, es gibt Hotels der Ketten 7days, ibis und HolidayInn und selbst Homestay ist möglich. Einfach bei den großen Online-Portalen inspirieren lassen. Eine gute Idee ist immer, die Unterkunft in der Nähe von Bus- oder Zugbahnhöfen zu wählen, wenn der Aufenthalt kurz ist und die Weiterfahrt am nächsten Tag in der Frühe ist.
Restaurants gibt es auch ausreichend, geboten wird Sichuan-Küche, Spezialitäten vor Ort sind Emei-Tee zum Emei-Kuchen. Leshan hat einige sehr schöne Teehäuser, die an den Ufern des Minjiang-Flusses und eine wirkliche entspannte Atmosphäre bieten (wenn die Mücken nicht wären…).

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