Großes Wasser im Altai


Beschreibung:

Der Kanas-See (喀纳斯湖) liegt im nördlichen Altai-Gebirge an der Grenze zu Russland in der Provinz Xinjiang, sein mongolischer Name bedeutet „schön, reich und mysteriös“. Das ist er in jedem Fall auch für die meisten Chinesen, die bei der Nennung seines Namens seufzen und einen träumerisch verklärten Blick bekommen. Der knapp 1400 Meter hoch gelegene See ist durch Gletscherbewegungen entstanden, die den gleichnamigen Fluss vor Urzeiten anstauten. Dass der See der tiefste Süßwassersee Chinas ist, macht ihn noch nicht so besonders. Es sind vielmehr die Legenden, die sich um dieses Gewässer ranken und die wunderschöne und geheimnisvolle Landschaft, die den Kanas umgibt.
So berichten die Einheimischen, dass sich schon vor langer Zeit ein Ungeheuer den See als Heimat aussuchte und auch heute noch existiert. Dieses Untier soll in der Lage sein, Pferde und Rinder der umliegenden Bauern zum Mittag zu verspeisen. Dieser Glaube ging so weit, dass sich selbst ernsthafte Wissenschaftler mit der chinesischen Ausgabe des Monsters vom Loch Ness beschäftigten, bis heute allerdings nicht fündig wurden. Unabhängig davon hat die Gegend eine sehr schöne Natur zu bieten, ausgedehnte Wälder, Wiesen, die mit Blumen und Schmetterlingen übersät sind, die schneebedeckten Gipfel des Altai-Gebirges, kleine Dörfer mit Holzhütten, in denen die Menschen noch leben, wie zu Großmutters Zeiten (sieht man mal von den Satellitenschüsseln ab)… Wie so oft in Xinjiang erfährt man auch hier ein China, das so gar nicht Chinesisch ist, hauptsächlich leben hier denn auch Kirgisen, Kasachen und andere Nicht-Chinesen.

Info Beste Reisezeit: Juni bis Oktober, da die Winter am Kanas sehr lang und kalt sind.
Eintrittspreise: Mai – Mitte Oktober CNY 160 / Mitte Oktober bis Mai CNY 80. Die Dörfer Hemu und Baihaba verlangen CNY 50 bzw. 30 (CNY 25/15 in der Nebensaison) „Kurtaxe“, ein Komboticket Kanas-Dörfer ist für CNY 195 zu haben. Das Ticket ist für zwei Tage gültig (sofern man außerhalb der Scenic Area nächtigt)
Öffnungszeiten: 8:30 – 19:30 Uhr (unwichtig bei Übernachtung in einem der Dörfer)
Empfohlene Zeit: wenigstens 2 Tage
Shuttle:
Reiten: Beliebt sind Pferdetouren (auch mehrtägig) in die Umgebung (z.B. Hemu Grasland), Preise auf Anfrage
Permit: ?
Ausläufer des Altai-Gebirges
An den Ausläufern des Altai-Gebirges
Nomaden in der Altai-Region
Kirgisische Nomaden in der Altai-Region

Galerie – Kanas See


Lage & Transport:

GPS-Koordinaten: N 48.803246, E 87.028198 (Südende Kanas See)

  • Luftweg: 50 Kilometer vom Kanas See liegt der Kanas Airport (Code: KJI)
  • Per Bus: Ausgangspunkt der Reise zum Kanas See ist wieder einmal Ürümqi, die Hauptstadt der Provinz Xinjiang. Soweit uns bekannt, gibt es keine Zugverbindung, sodass man entweder mit dem Flugzeug nach Altai zu fliegen hat und dort einen Bus zum See nehmen kann. Oder man fährt mit dem Bus von Ürümqi Richtung Bu’erqin (布尔津), allerdings ist dies eine Strecke von knapp 650 km und man kann schon einen ganzen Tag bzw. eine Nacht einplanen. Entscheidet man sich für den Bus, kann man einen Zwischenstopp in der Geisterstadt Urho einlegen. Die Busfahrt bis nach Bu’erqin ist nur bedingt spannend, es geht oft durch Wüstenlandschaft, die jedoch durch die Ölförderung in diesem Gebiet ziemlich verschandelt ist. Unser Vorschlag: Den Tag-Bus bis Urho, am nächsten Tag weiter nach Bu’erqin, auf dem Rückweg den Nachtbus direkt nach Ürümqi. Von Bu’erqin fahren übrigens alle naselang Kleinbusse nach Kanas. Im Nationalpark hat man freien Transport, der im Eintrittspreis inbegriffen ist (jedenfalls in 2007).

Unterkunft:

Wer auf die Annehmlichkeiten der Stadt nicht verzichten will, sollte seine Übernachtung in Bu’erqin suchen, die Infrastruktur am Kanas ist nicht überragend. Allerdings sind die Hotelpreise in der Stadt nicht von schlechten Eltern, low budget geht fast gar nicht. Wer direkt am See übernachten will, hat die Wahl: teure Hotels und inmitten chinesischer Reisegruppen oder bei einer Familie in einer der kleinen Ortschaften rund um den See. Die Ausstattung der Holzhütten ist sehr spartanisch, meist gibt es nur ein Bett, das Klo ist irgendwo auf dem Hof, Essen kann man mit der Familie (rustikale Küche) oder in einem der Restaurants im Dorf, auch hier ist das Essen eher ‚basic‘. Es besteht daneben die Möglichkeit zu campen, so man sein eigenes Zelt dabei hat. Jurten, in denen man übernachten kann, findet man hier und dort.

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