Unendliche Prärie


Beschreibung:

Das zweitgrößte Grasland Chinas am Fuße der Tianshan-Berge ist eine atemberaubende Hochlandweide mit üppigen immergrünen Wiesen und reichhaltiger Flora. Aufgrund seiner zurückgezogenen Lage ist Bayanbulak (chin. 巴音布魯克草原, mongol.: ‚ergiebige Quelle‘) Heimat unzähliger unterschiedlicher Grasarten, das Gebiet ist übersät mit Seen und Teichen, Flüsse zerschneiden die Hochprärie in großen Schleifen und an den Seiten halten die schneebedeckten Gipfel des Tianshan Wache.
Im Sommer, wenn das Grasland in voller Blüte steht, ziehen mongolische Nomaden mit ihren Tieren durch die Hochlandebene und überall sieht man kleine Jurten-Siedlungen, umgeben von Herden der Großschwanz-Schafe, chinesischer Meilinu-Schafe, Yanqi-Tianshan-Pferden und Yaks (leider auch Stechfliegen von exorbitanter Größe). Am Schwansee (hier ist Eintritt zu zahlen) und den umliegenden Seen sind jedes Jahr um den April herum, zahllose Schwäne und andere seltene Vögel aus dem Süden zu beobachten, die hier leben und brüten.
Jedes Jahr im Juni findet das große Nadam-Fest statt: Die Einheimischen veranstalten Pferderennen, Bogenschießen und Ringwettkämpfe, es wird getanzt und gesungen, eine gute Gelegenheit, lokale Bräuche zu erleben. Wer jedoch in Ruhe die Natur genießen will, sollte sich im September auf den Weg nach Bayanbulak machen, sind die Temperaturen zu dieser Zeit am erträglichsten, in der Nacht kann es sogar recht frisch werden.

Info Achtung: Als wir nach Bayanbulak reisten, war dies problemlos möglich, heute könnte wegen der ständigen Unruhen in Xinjiang ein Permit erforderlich sein. Möglicherweise ist auch das Individualreisen mit öffentlichem Bus eingeschränkt oder untersagt. Infos in Kashgar oder Ürümqi einholen oder etwa bei lonelyplanet.com oder travelchinaguide.com/forum
Beste Reisezeit: Frühjahr, wenn die Natur wieder zum Leben erwacht oder im Wechsel von Sommer zu Herbst, wenn die Wiesen in voller Blüte stehen, die Himmel blau sind und die Temperaturen angenehm.
Eintrittspreise: CNY 30 für das Grasland Bayanbulak und CNY 65 für den Schwanensee.
Öffnungszeiten: Ganztägig
Empfohlene Zeit: mindestens 2 Tage
Festivals: Jeden Juni/August (wechselnde Zeiten) findet die sog. Nadam Fair statt, mit Aktivitäten wie Pferderennen, Ringen, Bogenschießen und Tanzen. Gute Gelegenheit, um lokale Bräuche und Spezialitäten zu erfahren.
Karaxahar-River / Xinjiang
Der mäandernde Karaxahar-Fluss im Bayanbulak-Grasland

Bayanbulak – Galerie


Lage & Transport:

GPS-Koordinaten: N 43.026565, E 84.146047 (Bayanbulak Zentrum)
Das Bayanbulak Grasland befindet sich im Nordwesten des Hejing County in der Autonomen Region Xinjiang. Das Dorf Bayanbulak liegt auf etwa 2460 Meter ü.d.M. und wer sich dorthin begeben will, sollte etwas Zeit im Gepäck haben.

Zur An- und Weiterreise und zum Transport vor Ort:

  • Flugzeug: Die dem Hochland von Bayanbulak nächsten Flughäfen sind in Kuqa ( ca. 280 km), Korla ( ca. 370 km) und Urumqi ( ca. 530 km). Von diesen Städten ist der Weitertransport per Bus zu organisieren.
  • Zug: Alle der o.g. Städte lassen sich auch mit dem Zug anfahren, die meisten Verbindungen (auch aus Städten aus dem Osten, z.B. Lanzhou, Xi’an, Chengdu usw.) gibt es nach Urumqi. Statt mit dem Zug nach Korla zu fahren, sollte man ein Ticket nach Yanqi (焉耆) lösen, da näher an Hejing (s.u.) gelegen.
  • Bus/Auto: Bayanbulak liegt ein wenig im Nirgendwo, der Transport aus einem der zuvor erwähnten Orte ist entweder zeitaufwändig, geldintensiv oder gleich beides. Soweit uns bekannt, gab (in 2008) / gibt es keine Direktverbindung von Urumqi nach Bayanbulak. Daher: Am Nianzigou Passenger Transport Station (Heilongjiang Road 49) rein in den täglichen Bus nach Hejing (和静). Dort angekommen, besteigt man einen nach Bayanbulak abgehenden Bus. (Eine Übernachtung in Hejing sollte eingeplant werden). Eine andere Option wäre ein Bus von der Jungong Passenger Transport Station (Nanzhan Road nahe Urumqi Hauptbahnhof) westwärts Richtung Dushanzi (独山子区) bzw. Kuitun (奎屯), evtl. gibt es von hier Busse entlang der G217 (Kuitun-Karamy-Highway) nach Bayanbulak.
    Die zweite, und vielleicht interessantere Route hat ihren Anfang in Kuqa (oder Kuche, 库车). Diese mittelalterliche Stadt an den Südhängen der Tianshan-Kette nördlich des Tarim Bassins ist mittlerweile bequem per Zug von Urumqi oder Kashgar zu erreichen (etwa 8 Stunden Zugfahrt). Kuqa hat genug Sehenswertes, um wenigstens eine Nacht dort zu verbringen, dann gleich im Hotel nachfragen, ob (endlich) Busse nach Bayanbulak verkehren. Es gibt wenigstens ‚Taxis‘, die zwischen den beiden Orten hin und herpendeln. Das Taxi hat einen entscheidenden Vorteil: nach Absprache hält es unterwegs, wo man will und es bleibt Zeit, die zum Teil bizarre Landschaft zu genießen. In 2008 bezahlten wir etwa 200 Yuan für eine derartige Mitfahrgelegenheit, für die ca. 270 Kilometer auf der G217 (DuKu-Highway) brauchten wir knapp 7 Stunden, Highlights sind z.B. der Dalong See (GPS: 42.446958,83.293104), das Kuqa-River-Tal und der Tielimaiti Pass (铁力买提山口) auf 3250m. Wenig später öffnet sich der Blick auf das Bayanbulak-Grasland…
  • Tour: Die einfachste und entspannteste, wenn auch nicht die billigste Art, Bayanbulak zu erfahren. Online buchen oder vor Ort in Urumqi bzw. Kuqa.
  • Lokaler Transport: Vom Fahrrad über den Eselskarren (Kamelreiten ist ebenfalls machbar) bis hin zum Taxi/SUV ist alles drin. Zu Fuß ist es zum Schwanensee oder zum Karaxahar-Fluss denn doch zu weit.
Provinzstraße G217 Richtung Kucha
Provinzstraße G217 in den südlichen Tian Shan
Tianshan-Berge / Xinjiang
Südlicher Teil der Tianshan-Berge
Drachensee nahe Kuche
Drachensee (大龙池) nahe Kuche
Grand Canyon / Kuche
Ausläufer des Grand Canyon bei Kuche

Unterkunft:

Im Dorf Bayanbulak gibt es ausreichend Hotels, von low budget (ab 50 Yuan in 2008) bis in die oberen Preisklassen, allerdings ist es ein Dorf und man darf nicht zu viel erwarten (von booking.com oder trip.com schon gar nicht). Die Zahl der Restaurants ist auch begrenzt, das Essen mongolisch-chinesisch. Wer in einer Jurte wohnen möchte, in der Nähe des Schwansees finden sich derartige Unterkünfte, einfach hinfahren, die Jurtenbesitzer kommen wie von Zauberhand herbeigeströmt.

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