Auf die Frage hin, was einem zu Argentinien einfällt, bekommt man (in vielleicht unterschiedlicher Reihenfolge) fast immer die Antwort: Fußball, Tango, Fleisch, Patagonien, die Anden und Gauchos (Cowboys). Damit ist bereits viel über Argentinien gesagt und diese Antwort genügt schon, um die weite Reise in das südamerikanische Land zu unternehmen. Beim zweiten Nachdenken lässt sich die Liste noch erweitern bzw. präzisieren: zu exzellenten Steaks trinkt man herrlichen Wein heimischer Produktion und das in Städten mit feiner kolonialer Architektur und pulsierendem Nachtleben. Nicht vergessen werden dürfen die großen und kleinen Wunder der Natur, die Argentinien hervorbringt, wie etwa die mächtigen Iguazu-Wasserfälle oder den atemberaubenden Perito-Moreno-Gletscher…

Reiseziele

Klassische Reiseziele in Argentinien sind u.a.:

  • Buenos Aires – Die Hauptstadt Argentiniens bietet ein weitgefächertes kulturelles Angebot, neben Theater und Museen sind natürlich Tango und Fußball die Attraktionen schlechthin. Insgesamt ist Buenos Aires eine herrliche Mischung aus lateinamerikanischem Lifestyle und alter und moderner europäischer Lebensart.
  • Córdoba – Die zweitgrößte Stadt des Landes im Herzen der Pampa-Region ist ein faszinierender Mix aus Alt & Neu, sieben Universitäten sorgen mit viel Jugend für frischen Wind in Sachen Nachtleben und Kultur, dazu der Kontrast des kolonialen Erbes in Architektur und Historie.
  • Mendoza – Als Heimat bester argentinischer Weine wird Mendoza auch um seiner selbst willen geschätzt, breite, grüne Alleen, stimmungsvolle Plätze und kosmopolitische Cafés, in denen das Leben mit Einbruch der Dämmerung brummt. Die nahen Anden bieten zudem viele Möglichkeiten in Sachen Outdoorsport.
  • Salta – Kaum eine andere argentinische Stadt hat so viel koloniale Architektur bewahrt wie Salta im Nordwesten des Landes, hat so viele interessante Museen und ein vibrierendes Nachtleben und eine schöne Umgebung, die den Ort zum idealen „Basislager“ für Ausflüge zu aufregenden Touren in alle Himmelsrichtungen macht.
  • San Carlos de Bariloche – Am Fuße der Anden und an den Ufern des Lake Nahuel Huapi gelegen ist Bariloche Ausgangspunkt für Ausflüge in die Wunderwelt der „Sieben Seen“.
  • Calafate – Calafate selbst ist gar nicht so interessant, der Name steht aber für den faszinierenden Perito Moreno-Gletscher und die herrliche Landschaft Patagoniens.
  • El Chalten – Nach oder mit Torres del Peine in Chile die vielleicht faszinierendste Berglandschaft der südamerikanischen Anden mit bei Bergsteigern so bekannten Gipfeln wie Cerro Torre oder Cerro FitzRoy.
  • Iberá Wetlands – Eines der größten Süßwasserreservoirs auf dem südamerikanischen Kontinent mit unzähligen Bächen, Lagunen und Sümpfen, die etwa 14 % der Provinz Corrientes bedecken und annähernd 4.000 Pflanzen- und Tierarten, die 30 % der argentinischen Artenvielfalt ausmachen, eine Heimat geben.
  • Iguazú Wasserfälle – Argentinien und Brasilien teilen sich die Cataratas del Iguazo. Dieser fast 3 Kilometer breite Wasserfall fällt in 90 Meter Tiefe und wenn er vielleicht auch nicht der größte Fall der Welt ist, seine Lage im tropischen Regenwald mit einzigartiger Flora und Fauna machen ihn zu etwas besonderem.
  • Jesuitisches Erbe – Vor allem in den Provinzen Cordoba und Misiones finden sich noch heute Überreste jesuitischer Missionen, die an die Christianisierung der indigenen Völker erinnern.
  • Nahuel Huapi National Park – In den Ausläufern der Anden liegt der älteste Nationalpark Argentiniens. Gletscher und Flüsse sowie majestätische Wälder und Berge, schneebedeckte Gipfeln bis hin zu tiefen, kristallklaren Seen bieten viele Outdoormöglichkeiten.
  • Mt. Aconcagua – Mit fast 7.000 Metern Amerikas höchste Erhebung in faszinierender Bergwelt gelegen und relativ leicht zugänglich. In der Umgebung sind zudem alte Inka-Pfade begehbar.
  • Monumento Natural Bosques Petrificados – 150 Millionen Jahre alte versteinerte Proaraucaria-Bäume von bis zu 35 Metern Länge, einst von Vulkanasche bedeckt, später durch Erosion wieder freigelegt und heute ein Zeugnis der Erdgeschichte.
  • Quebrada de Humahuaca – Nördlich der Stadt Jujuy liegt eine der faszinierendsten Gegenden Argentiniens: Das Tal Humahuaca schlängelt sich bis nach Bolivien, gesäumt von hohen Bergen, die in allen Formen und Farben ein Feuerwerk für die Augen liefern, daneben die noch erhaltene indigene Kultur, die sich vor allem in der Musik, im Tanz, aber auch in den Speisen, der Kleidung und dem Aussehen der Einwohner widerspiegelt.

Reisekosten

Typische Reisekosten:

  • Unterkunft – In Sachen „Dach überm Kopf“ bleibt in Argentinien kein Wunsch unerfüllt. Vom Campingplatz über Hostels und Privatzimmer bis hin zu Lodges und 5-Sterne-Palästen…, alles ist möglich. In der Hauptstadt lässt sich bereits für 5 € pro Nacht im 4-Bettzimmer mit Gemeinschaftsbad nächtigen (Schlafsäle sind oft nach Geschlechtern getrennt), Campingplätze liegen preislich im europäischen Durchschnitt und Zimmer in Luxus-Hotels sind gewöhnlich kleiner als im Rest der Welt. Praktisch für Familien sind die Cabañas, voll ausgestattete
    Ferienhäuser für >= 2 Personen, die oft nicht teurer als ein Hotelzimmer sind, aber mehr Privatsphäre versprechen. Will man nicht auf etwas Bequemlichkeit und ein eigenes Bad verzichten, sollte man in Argentinien wenigstens 15 €/Nacht für eine Unterkunft veranschlagen.
  • Essen – Lebensmittel, die Auswahl ist groß und entspricht in etwa europäischem Standard, kosten regelmäßig so viel in der Heimat. Die Rechnung in einem kleinen oder teuren Restaurant wird sich ebenfalls kaum von der Zeche in europäischen Restaurants unterscheiden. Wer low budget reist, sollte viel im Supermarkt einkaufen (hier gibt es oft auch warme Speisen wie empanadas) und in kleineren Restaurants das Menú del día (Tagesmenü) bestellen. Insgesamt ist Essen in Argentinien genauso teuer wie in Europa, ob tatsächlich besser…?
    Achtung: in etwas besseren Restaurants zahlt man 10% Trinkgeld und noch etwas extra; ein wenig lästig ist cubierto, eine Art Gebühr für die Nutzung des Geschirrs und Bestecks.
  • Sonstiges – Eintrittsgelder reißen wie überall auf der Welt Löcher in die Reisekasse und Argentinien ist da keine Ausnahme. Kaum ein Nationalpark ist ohne Ticketbude, in der Regel zahlt man zwischen 5 und 15 € pro Einlass. Rafting in Bariloche kostet zwischen 20 und 40 €, eine Weintour in Mendoza vielleicht 15-25 €. Reisen in Argentinien mit begrenztem Budget bedeutet zugleich, auf vieles verzichten zu müssen. Wie im echten Leben
    eben…

Transport

Argentinien verfügt über ein gut ausgebautes und zuverlässiges Transport-Netz und selbst Radfahren ist eine Option.

  • Zug – Reisen mit dem Zug ist nicht wirklich eine Transportalternative in Argentinien. Zwar billig, aber begrenzte Verbindungen und sehr niedrige Frequenz. Es existieren nur einige wenige Fernzüge und die fahren vielleicht ein- bis zweimal pro Woche. Der berühmte Touristenzug Tren a las Nubes (Zug in die Wolken) von Salta zum Viadukt La Polvorilla scheint wieder zu fahren, genaueres gibt es auf der eigenen Webseite.
  • Flugzeug – Entfernungen in Argentinien haben es in sich, besonders von Nord nach Süd. Von den Iguazu-Fällen im Norden bis nach Ushuaia in Feuerland sind es mehr als 4.000 Kilometer, mit Auto, Bus oder Bahn gehen da viele Tage drauf. Das Flugzeug bietet sich da schon an, aber die Ticketpreise im Land sind sehr hoch, die meisten der Inlandsflüge gehen über Buenos Aires und oft kommt es zu Verspätungen. Wer allerdings nicht viel Zeit hat…
  • Bus – Da Flugticketpreise sehr hoch sind und das Schienennetz verbesserungswürdig, ist die Fahrt mit (Fern-) Bussen eine gute Alternative zu anderen Verkehrsmitteln. Fernbusse sind nicht mehr so billig wie ehedem, allerdings hat sich die Qualität des Reisens verbessert, angenehme Sitze, genug Fußraum und bei einigen Unternehmen wird ab 200 km Fahrstrecke Essen serviert. Am Buenos Aires Terminal de Omnibus de Retiro gibt es pro Tag etwa 2.000 Ankünfte und Abfahrten und man kommt in fast jede halbwegs große Stadt. Ein Beispiel: Von Buenos Aires zu
    den Iguazu Wasserfällen fährt man etwa 18 Stunden (ca. 1600km) für umgerechnet € 60 und bekommt einen Sitz, den man in ein Bett umbauen kann. Informationen zum Busbahnhof Buenos Aires bekommt man unter tebasa.com.ar (nur Spanisch), genauere Infos und Buchungsmöglichkeiten sind bei omnilineas.com.ar (Spanisch und Englisch) zu finden.
  • Auto – In großen Städten wie Buenos Aires oder Cordoba eher lästig, ist der „eigene“ fahrbare Untersatz in den ländlichen Gegenden ein Segen und mangels oder schwer erreichbarem öffentlichen Transport fast unerlässlich. Im Vergleich zu den anderen Verkehrsmitteln allerdings auch kostenintensiver. Geht man auf Nummer Sicher, muss man für einen Kleinwagen inclusive unbegrenzter Kilometer und allen Versicherungen für zwei Wochen schon mit 1.000 € rechnen. Für ein geländetaugliches Fahrzeug sind es gleich 300-400 € mehr. Wer Ausflüge nach Chile plant, sollte sich mit dem Vermieter in Verbindung setzen, der die entsprechenden Papiere besorgt.
    Das Straßennetz ist gut ausgebaut, in der Regel sind die Straßen geteert und relativ gut gewartet, hier und da trifft man auf Schotterpisten, besonders lange Streckenabschnitte der Ruta 40 sind sehr staubig. Der internationale Führerschein wird anerkannt und sollte mitgeführt werden, nach unserer Erfahrung reichte immer die Vorlage des nationalen Scheckkarten-FS aus. Verkehrsregeln sind mit denen in Europa vergleichbar, die Einhaltung derselben durch Einheimische… In Argentinien gibt es viele Polizeikontrollen, insbesondere an den Provinzgrenzen. Wichtig: bei Tag und Nacht mit Licht fahren, das erspart Ärger und Kosten.
  • Fahrrad – Eigentlich ist Radfahren in Argentinien nicht ohne weiteres zu empfehlen. Dies liegt weniger am Zustand der Straßen als an deren Radfreundlichkeit (oft fehlt es an Seitenstreifen) und der Fahrweise der Einheimischen. Allerdings gibt es genug Radler, die insbesondere in Patagonien mit dem Rad unterwegs sind. Hier gilt es, den immerwährenden Wind im Auge oder besser im Rücken zu haben.

Sonstiges

  • Sicherheit – Das Land hat ein recht gut funktionierendes Gesundheitssystem, in den größeren Städten ist die Qualität der ärztlichen Versorgung mit Europa vergleichbar. Impfungen oder sonstige Vorkehrungen sind – unseres Wissens nach – nicht notwendig, eine Ausnahme ist u.U. ein längerer Aufenthalt im Nordosten in den Wäldern, ein Nachdenken über Gelbfieberimpfung ist angeraten. In den Anden ist eine angemessene Akklimatisation zu empfehlen. Kriminalität gibt es wie überall auf der Welt, besonders in den Großstädten (vor allem nach Einbruch der Dunkelheit) sollte man wachsam sein. Auch wenn Überfälle in der Regel nicht gewaltsam vonstattengehen, auch in Argentinien passen sich die Ganoven der Zeit an und wir hörten etwa in Cordoba von Einheimischen, dass der Gebrauch von Waffen zum Zwecke des Eigentumswechsels eine Renaissance erlebe.
  • Sprache – Offizielle Landessprache ist Spanisch, allerdings unterscheidet sich das argentinische leicht vom spanischen Spanisch. Mit unserem A1-Hörkurs-Niveau kamen wir ganz gut über die Runden und wurden leidlich verstanden. Junge Leute verstehen in der Regel Englisch und sprechen dies auch passabel, in den Touristen-Zentren, findet sich immer wer, der Englisch, manchmal gar Deutsch, parliert.
  • Informationen – Zu Argentinien gibt es eine Reihe wirklich guter und informativer Webauftritte. Offizielle Seiten wie die Nationalparks Argentiniens oder die exzellente Webseite Welcome Argentina in Englisch und Spanisch warten mit guten Reisetipps und Tourvorschlägen auf.
    Noch etwas zur Reiseliteratur: In Bezug auf Reiseführer genügt ein Blick in die Seiten der diversen Online-(Buch-)Händler. Aber: Wir haben es in Argentinien (anders als in Chile) nicht geschafft, eine vernünftige Straßenkarte zu erstehen, der Kauf einer solchen in der Heimat ist ratsam, besonders wenn man mit dem Auto (mit oder ohne Navi) unterwegs ist.
  • Apps – Wir sind nicht die großen App-User, daher gibt es hier auch nur einen Tipp, naja, zwei: Zum einen ist eine Navi-App mit offline-Navigation hilfreich, z.B. Nokias here we go bzw. Maps.me; interessant fanden wir auch die iOverlander-App, in der User Unterkünfte oder (wilde) Camps mit GPS-Daten hochladen und auch beschreiben. Letztere App war in dünn besiedelten Gebieten oft hilfreich. Ansonsten gilt (für uns): Wo bleibt das Abenteuer und der Spaß, wenn alles ge-appt werden kann?

Beiträge

República Argentina
Republik Argentinien

Bedeutung der Flagge

Flagge Argentinien

blau: steht für den Himmel, weiß: für die schneebedeckten Gipfel der Anden, Sonne: Maisonne, erinnert an Beginn des Freiheitskampfes am 25.05.1810

Hauptstadt: Buenos Aires
Fläche: 118.480 km²
Bevölkerung (in Mil): 45,5
Bevölkerungsdichte: 17 / km²
längster Fluss: Rio Paraná, 3.998 km (ca. 500km in Argentinien)
grösster See: Lago Argentino, 1.415 km²
höchster Berg: Aconcagua, 6.962 m
Sprachen: Spanisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch
Amtssprache: Spanisch
Religion: ca. 75% Christen, 25% Moslems, 1% andere
Regierungsform: Republik
Währung: 1 malaw. Kwacha = 100 Tambala
Zeit (GMT/UTC): – 3 Stunden
intern. Vorwahl: +265
intern. KfZ-Kennz.: MW
Top Level Domain: .mw
Netzspannung: 230 Volt, 50 Hertz, dreipolige Stecker (Adapter Typ G)