Südkorea ist kein klassisches Reiseziel. Auch deutsche Reiseveranstalter tun sich schwer und bieten in der Regel eine Rundreise an. Ist das Land zu klein, zu weit weg, zu unbekannt, zu langweilig…?
Letzteres sicherlich nicht, Südkorea hat eine alte und faszinierende Kultur, zahllose interessante buddhistische Tempel, wunderschöne Strände, eine vorzügliche Küche, eine schöne, intakte Natur und – nicht zu vergessen – wirklich freundliche, offenherzige und respektvolle Menschen (und ein abgefahrenes Nachtleben dazu).
Ein Problem sind hingegen die „großen Brüder“ China und Japan, die Südkorea in der Reisebeliebtheit etwas in den Schatten stellen. Für Asien-Enthusiasten ist das „Land der Morgenstille“ aber in jedem Fall ein heißer Tipp!

Reiseziele

Klassische Reiseziele/Aktivitäten in Südkorea sind:

  • Seoul – Obgleich Seoul mit knapp 10 Millionen Einwohnern eine echte asiatische Mega-City ist, verfügt sie dennoch über ein recht relaxtes Flair und hat für den Normal-Touristen wesentlich mehr zu bieten als für die manischen Wochenend-Shopper aus China, die die 90 Minuten Flugzeit
  • DMZ – Tages-Touren durch die Demilitarisierte Zone (DMZ) nördlich der Hauptstadt gehören zum Pflichtprogramm eines jeden Korea-Reisenden. In der Regel darf man in einen der vier sog. „Infiltrationstunnel“ hinabsteigen, einen Blick durch das Münzfernglas ins feindliche Nordkorea werfen und durch eine Ausstellung hetzen. Am 2. Tunnel hat man die Gelegenheit, einen im Koreakrieg zerstörten Zug sowie ein zerschossenes Parteigebäude zu bewundern. Ob sich eine DMZ-Tour lohnt, mag jeder für sich entscheiden.
  • Jeju Island – Jeju-do ist sicherlich einer der attraktivsten Orte Südkoreas. Mildes Klima, Strände, Wasserfälle, ein schöner Nationalpark um den Mt. Halla herum mit interessanten Hiking-Trails und die längste begehbare Lava-Röhre der Welt machen die Insel zu einem Top-Reiseziel des Landes.
  • Suwon Hwaseong — Knapp 40 Kilometer südlich von Seoul liegt Suwon, die Hauptstadt der Provinz Gyeonggi-do. An sich nichts Aufregendes, wäre da nicht das Hwasong Fort, eine beeindruckende Festung aus dem 18. Jahrhundert (Joseon Dynastie) und mittlerweile UNESCO Weltkulturerbe. Die Festungsmauer ist 5,5 Kilometer lang und es ist ein a 2-3 Stundenmarsch, um das gesamte Bauwerk zu umrunden.
  • Sobaeksan Nationalpark – Im Zentrum Südkoreas liegt einer der bekanntesten und beliebtesten Nationalparks des Landes. Mehrere Gipfel, haufenweise Natur, endlose Sportmöglichkeiten und die Schönheit des Parks in den verschiedenen Jahreszeiten sind eine Reise nach Sobaeksan wert.
  • Jeonju — Einer der Hauptgründe, um nach Jeonju zu reisen, ist das Hanok Village (전주한옥마을) im Süden der Stadt. Über 800 Hanok-Häuser (trad. koreanische Häuser) aus der Joseon Periode (1392-1910) sind zu sehen, einige interessante Museen (z.B. Papier-Museum) und die Jeondong Catholic Cathedral (전주 전동성당) aus dem frühen 20. Jahrhundert. Wenn der Hunger kommt: Jeonju hat angeblich das beste Bibimbap (s.u. Verpflegung) Südkoreas.
  • Boseong Teeplantagen — Durch die berühmten Boseong Zeder-Alleen gelangt man zu Daehan Dawon Tee-Plantage (in der Provinz Jeollanam-do), seit mehr als 80 Jahren eine der berühmtesten Tee-Plantagen des Landes und durch Film und Fernsehen zu einer echten Touristenattraktion (mit Führungen) geworden.
  • Naganeupseong Folk Village — 25 Kilometer östlich der Stadt Suncheon (im Süden des Landes) liegt die kleine Ortschaft Nagan und gleichnamige Burgdorf. 100 Familien leben hier in reetgedeckten Steinhäusern, eine Mauer aus Wackersteinen, versehen mit Wehrtürmen, schützt(e) das Dorf vor feindlichen Invasoren. Naganeupseong ist die einzige verbliebene Burg aus der Joseon Dynastie in der Provinz Jeollan und mittlerweile Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
  • Hahoe Village — Ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe und 25 Kilometer östlich der Stadt Andong liegt dieses Dorf, das für seine traditionelle Architektur und seine Hahoe-Masken berühmt ist.
  • Nationalparks — Südkorea verfügt über eine große Anzahl Nationalparks mit intakter Natur, in denen jede Art von Outdoor-Sportarten möglich ist. Insbesondere Wintersport ist im Land sehr populär und es gibt eine exzellente Infrastruktur für Skisportler jeden Levels.
  • Busan — Die zweitgrößte Stadt ist berühmt für ihre Strände, historische Stätten und alte Tempel, aber auch für heiße Quellen, Naturschutzgebiete und eine fast mediterrane Atmosphäre. Einmal im Jahr ist Busan Gastgeber eines in Asien renommierten Filmfestivals. Busan ist darüber hinaus eine moderne Stadt mit einem internationalen Hafen und mehr und mehr interessieren sich auch Touristen für die Stadt im Süden der Halbinsel.
  • Tempel — Seit dem 4. Jahrhundert gibt es die buddhistische Religion in Südkorea und seit dieser Zeit wurden natürlich auch Tempel gebaut. Das Land hat Hunderte dieser Weihestätten und ein Tempel ist schöner als der andere. Die Atmosphäre in den Tempeln ist – anders als beim großen Bruder von nebenan – immer von Friedlichkeit und Andacht geprägt und es sind Orte wahrer Kontemplation.

Reisekosten

Südkorea auf einem niedrigen Budget ist eine echte Herausforderung, eigentlich fast unmöglich und dann muss man sich die Frage stellen, ob es noch Urlaub ist, in einem Spa auf dem Boden zu schlafen, sich wochenlang von Tütensuppen zu ernähren und stundenlang den Daumen herauszuhalten, um von A ins zwei Kilometer entfernte B zu kommen.
Typische Reisekosten:
Unterkunft – Die günstigste Unterkunft ist tatsächlich das Spa oder Jimjilbang. Ein Jimjilbang ist so etwas wie ein 24h-Spa. Für 6000-12000 Won (5-10 Euro für 12 Stunden Aufenthalt) bekommt man einen Spind und man kann sich duschen. Schlafen kann man dann im Ruheraum (man kann es jedenfalls versuchen), meist auf dem geheizten Holzfußboden.
Variante 2 sind die Gästehäuser, die in den großen Städten recht zahlreich vorzufinden sind. Ab etwa 15 € bekommt man ein Bett im Schlafsaal und das Recht der Gemeinschaftsbadbenutzung.
Auf Platz 3 der Günstigkeitsskala finden sich die sog. „Love Motels“. Dabei handelt es sich nicht etwa um Bordelle, sondern um Hotels, in denen koreanische Liebespärchen stundenweise etwas Privatsphäre suchen. Man kann ein Zimmer auch für eine Nacht buchen, die Zimmer sind – so unsere Erfahrung – in der Regel sehr sauber, mit eigenem Bad (oft mit Badewanne, ungewöhnlich für Korea), Kühlschrank, TV, Kaffee-/Kaffeemaschine und/oder Wasserkocher (manchmal steht sogar ein Computer zur Verfügung). Die Preise liegen etwa bei 20-30 €, was immer noch viel billiger ist, als ein Hotel. Zudem liegen diese Motels über das ganze Land verstreut, oft in den Vororten oder außerhalb der Städte, was praktisch ist, wenn man mit dem Auto unterwegs ist und erst abends eintrudelt. Man erkennt die Motels gemeinhin an dem koreanischen Wort „모텔.“
Tja, und dann gibt es noch das normale Hotel, die Preise rangieren hier zwischen 50€ und unendlich.
Verpflegung – Eigentlich ist die koreanische Küche viel zu gut, um sein Geld bei diversen westlichen Fast-Food-Ketten zu sparen. Wie gut, dass es auch koreanische Imbissbuden gibt. Empfehlenswert sind die Ketten von Jaws Food oder Gimbap Cheonguk, in denen man für 5-8€ ganz gut satt wird.
Südkorea ist bekannt für alle Arten von Reis- und Nudelgerichten (insb. Bibimbap [Reis mit Namul und Fleisch]), Kimchi (scharfer, eingelegter Weißkohl), Gimbap (ähnlich der Sushi-Rolle), Bulgogi (mariniertes Fleisch, das auf einer speziellen Pfanne gebraten wird) und Gogi-gui, das berühmte Korean Barbecue.

Transport

Bei einem modernen Land wie Südkorea kann man ein gut funktionierendes Transportsystem voraussetzen. Um sich im Land fortzubewegen, stehen dem Reisenden dabei drei Möglichkeiten zur Verfügung: Zug, Bus und Leihwagen.
Leihwagen: Ein Leihwagen ist vielleicht nicht die bequemste Art zu reisen. Südkorea steht in puncto Bevölkerungsdichte immerhin auf Platz 6 und eine Autofahrt durch Seoul während der Rush-Hour ist ein echter Albtraum. Aber mit einem Auto ist man flexibel, kann kurzfristig Pläne ändern, halten, wenn man möchte und man kommt problemlos in entlegenere Gebiete. Im Vergleich zu Deutschland ist ein Leihwagen in Südkorea nicht gerade billig. Man muss schon mit etwa 50 Euro für einen Mittelklasse-Wagen (inkl. zwingend notwendigem Navi) berappen, was immer noch um die Hälfte billiger ist als in Taiwan. Es macht auch durchaus Sinn, den Wagen bereits in Deutschland zu buchen, siehe etwa bei billiger-mietwagen.de , billiger wird es nicht, wenn man sich vor Ort umsieht. Autofahren in Südkorea ist kein Problem, die Einheimischen halten sich, anders als etwa Chinesen, an Verkehrsregeln. Die Straßenschilder sind – zumindest in den Großstädten – zweisprachig. Man sollte allerdings dringend die Geschwindigkeitsbegrenzungen (auf Autobahnen 100km/h) beachten, in Korea wird viel geblitzt. Übrigens: ein internationaler Führerschein reicht in Korea aus.
Bahn: Beschränkt man sich auf den Besuch der großen Städte ist die Bahn das bequemste Verkehrsmittel, da pünktlich und…, na ja, bequem eben. Für Touristen gibt es noch ein Bonbon, den KORAIL-Pass, der es einem ermöglicht, für bis zu 7 Tagen quer durch Korea zu reisen. Ein 7-Tage-Pass kostet (Stand 2016) 156 Euro, ein Gruppen-Pass (2-5 Pers.) 76 € p.P. Der Pass muss im Ausland – etwa über die Webseite letskorail.com gebucht werden, man bekommt ein Voucher, welches man an jeder KORAIL-Station in den eigentlichen Pass umtauschen kann.
Bus: Südkorea verfügt über ein extensives Bus-Netz, fast jeden Ort des Landes kann man mit dem Bus erreichen. Ob Busfahren allerdings im Endeffekt billiger ist als einen Leihwagen zu nehmen, können wir mangels Erfahrung nicht sagen. Unbequemer ist es in jedem Fall. Wir wissen auch nicht genau, ob es einfach ist ein Ticket zu kaufen, Englisch ist im Lande leider nicht sehr weit verbreitet, die meisten relevanten Webseiten sind nur in Koreanisch. Wer Südkorea gerne mit dem Bus bereisen möchte, auf visitkorea.or.kr (auf Deutsch) gibt es gute Infos.
Stadtverkehr in Seoul: Viele Busse gibt es auch in Seoul, zudem ein dicht gewobenes U-Bahnnetz. Seoul bietet für ausländische Touristen den MPass (U-Bahn und Bus) an, zudem gibt es die KOREA TOUR CARD, mit der man die meisten öffentlichen Verkehrsmittel im ganzen Land nutzen kann. Eine Übersicht über die verschiedenen Karten gibt es ebenfalls bei visitkorea.or.kr .

Sonstiges

  • Sicherheit – Südkorea ist ein sehr sicheres Reiseland und nur wer Gewalt sät…
  • Sprache – In Korea spricht man Koreanisch…, logisch. Obgleich Koreanisch – anders als Chinesisch – keine Tonsprache ist, ist sie für uns Europäer sehr schwer zu erlernen und zumeist hilft da auch keine Lautsprache. Danke in Lautschrift sieht etwa so aus: gamsahamnida, gesprochen klingt es eher wie kammsa nida (wobei die Betonung auf dem ‚a‘ von nida liegt.) Eine App mit Sprachausgabe ist hier sehr hilfreich. Einfacher ist die Schrift, die anders als das Chinesische oder Japanische ’nur‘ aus 40 Zeichen besteht, die sich mithilfe von Eselsbrücken ganz gut einprägen lassen (wichtig, wenn man z.B. ein Motel sucht). Junge Koreaner sprechen auch Englisch, sind aber damit sehr zurückhaltend, da es ihnen an Praxis fehlt. In Hotels oder an anderen, für Touristen wichtigen, Orten wird man mit Glück immer jemanden finden, der Englisch beherrscht.
  • Links – Wie oben schon erwähnt: die sehr ausführliche und informative offizielle Seite visitkorea lässt kaum Wünsche offen, man kann den ganzen Urlaub in Südkorea mit ihr planen. Die Seite korea.net ist eher eine generelle Seite über das Land, hat aber in der Travel-Ecke auch ganz gute Reisetipps. Bei CNN gibt es einen Artikel über die 50 besten Reiseziele in Südkorea.

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Republik Korea

Bedeutung der Flagge

Flagge Südkorea

weiß: Symbol für Reinheit und Friedfertigkeit / Yin und Yang-Symbol: steht für das Universum dessen
Gegensätze / 4 Schriftzeichen: stehen für Himmel, Erde, Wasser, Feuer

Hauptstadt: Seoul
Fläche: 100.284 km²
Bevölkerung (in Mil): 52
Bevölkerungsdichte: 513 / km²
längster Fluss: Naktong, 525 km
grösster See: Chungju Damm 6.6 km²
höchster Berg: Hallasan, 1950 m
Sprachen: Koreanisch
Amtssprache: Koreanisch
Religion: 31% religionslos, 23% Buddhisten, 31% Christen, 7% andere
Regierungsform: Republik, semipräsidentielle Demokratie
Währung: 1 Won = 100 Chon
Zeit (GMT/UTC): + 9 Stunden
intern. Vorwahl: +82
intern. KfZ-Kennz.: ROK
Top Level Domain: .kr
Netzspannung: 220 Volt, 50 Hertz (EU – Stecker)