Südafrika ist in zweierlei Hinsicht ein außergewöhnliches Reiseland. Auf der einen Seite bietet das Land eine reiche Geschichte, eine üppige Flora und Fauna (allein 19 Nationalparks inklusive dem berühmten Kruger Park) und – nicht zu vergessen – eine faszinierende Kultur. Allein die Landschaften (etwa in den Kap-Provinzen) und die Tierwelt rechtfertigen einen Besuch des Landes.
Andererseits ist Südafrika ein guter Startpunkt für Reisen im südlichen Afrika. Logistische Vorbereitungen lassen sich im Land sehr gut treffen (etwa Mietwagen oder Flüge), zudem kann man sich gut an das Leben in Afrika und das Reisen in dieser Region gewöhnen.

Reiseziele

Klassische Reiseziele/Aktivitäten in Südafrika sind:

  • Johannesburg – Südafrikas größte und vielleicht auch interessanteste Stadt. Highlights sind u.a. eine Township-Tour nach Soweto (Symbol des Widerstandes in der Apartheids-Ära), das Apartheid Museum, Constitution Hill Museum (altes Gefängnis, in dem u.a. Nelson Mandela und Gandhi einsaßen), das Market Theatre und das Museum Africa
  • Kapstadt – am Tafelberg und dem Kap der Guten Hoffnung liegt die wohl schönste Stadt Südafrikas, Aktivitäten bieten sich ohne Ende, Wandern, Tauchen, Surfen usw. in der Umgebung, die Stadt hat ein hervorragendes Nachtleben und interessante Museen und Galerien, die Liste lässt sich ewig fortführen
  • Kruger Park – an der Grenze zu Simbabwe und Mosambik liegt einer der berühmtesten Nationalparks überhaupt. Im Park kann der Besucher das Beste sehen, was die afrikanische Flora und Fauna zu bieten hat. Ideal auch für Selbstfahrer ohne Safari-Erfahrung
  • Kalahari — einer der schönsten Parks in Südafrika an der Grenze zu Namibia und Botswana. Ausgedehnte und majestätische Wüstenlandschaft mit herumziehenden Gnu-Herden, Löwen, Geparden und Leoparden und roten Sanddünen mit einzigartiger und abwechslungsreicher Flora
  • Addo Elephant Park – 70 Kilometer nordöstlich von Port Elizabeth liegt einer der besten Parks, um Elefanten aller Altersklassen zu beobachten, mittlerweile leben hier mehr als 400 Dickhäuter. Auch im Addo hat man die Gelegenheit, die „Big Five“ zu sehen
  • Sodwana Bay — sehenswerte Feucht- und Küstengebiete mit subtropischer bis tropischer Vegetation und den größten Krokodil- und Flusspferdbeständen Südafrikas. Ideal für Vogelliebhaber, brüten hier zahllose Reiher, Pelikane und Störche
  • Tiersafaris — für viele sicher einer der Hauptgründe, um nach Südafrika zu kommen. Die „Big Five“ in einem der 19 Nationalparks oder zahllosen privaten „Gameparks“ zu sehen, ist fast garantiert. Unsere Favoriten waren der Kalahari NP (im Nordwesten an der Grenze zu Botswana) und der Mountain Zebra NP bei Cradock
  • Tauchen — ist in Südafrika zwar recht teuer und das Wasser ist hier auch ziemlich kalt, dafür wird man aber etwa mit den Great White Sharks in False Bay und Gansbaai belohnt
  • Drakensberge — endloses Wandern und Trekking im höchsten Gebirge Südafrikas oder mit dem Jeep über den berühmten Sani-Pass nach Lesotho
  • Blyde River Canyon — nach dem Grand Canyon (USA) und dem Fish River Canyon (Namibia) der drittgrößte Canyon der Welt
  • Augrabies Falls — Naturreservat westlich von Upington, Hauptattraktion ist der 56 Meter hohe Augrabies-Wasserfall des Oranje River in der die 18 km langen und bis zu 200 m tiefen Felsenschlucht
  • Garden Route — eine der schönsten Regionen an der Südküste Südafrikas. Hohe Bergketten, dichte Wälder, Lagunen (bei Knysna), Robben, Haie und Pinguine, einfach auf der N2 entlang der Küste treiben lassen

Reisekosten

Typische Reisekosten:

  • Unterkunft – Südafrika bietet die ganze Palette, von 1 bis 5-Sterne-Schlafstellen, von billig bis teuer, schlicht bis luxuriös. Südafrikanische Hotelketten sind z.B. Tsogo Sun und Protea Hotels, Backpacker-Hostels gibt es wie Sand am Meer und waren einst Domäne der Hardcore-Reisenden. Heutzutage sind es mehr B&B und entsprechend sind auch die Preise gestiegen. In Kapstadt legt man für ein Bett im Schlafsaal locker 20€ auf die Theke. Wer private Sphäre genießen will, sollte eher mit 30€ am Tag rechnen. Billiger sind Campingplätze. Auch wer nicht mit einem Campmobil unterwegs ist, sollte einen Zelturlaub in Betracht ziehen. Südafrikaner sind ein reiselustiges Völkchen, Camping ist Volkssport und so sind die Plätze in der Regel sehr gut ausgestattet und gut in Schuss. Einen ersten Eindruck bekommt man bei caravanparks , ist man vor Ort, sofort einen Campingführer im Autoclub AA oder in den Outdoor-Läden oder an Tankstellen besorgen.
  • Essen – Südafrikas Küche ist recht abwechslungsreich. Es gibt viele ausländische Restaurants, die mit der einheimischen Cuisine fusionieren. Budget-Mahlzeiten bekommt man bei den einschlägigen Fast-Food-Ketten oder an Imbiss-Ständen. Hier ist Pap (Brei aus Maismehl, ähnlich dem simbabwischen sadza) das Grundgericht, klassischerweise gibt es dazu Stew oder eine köstliche Boerewors (=Burenwurst, Bauernwurst), das Ganze für etwa 5€. Die Boerewors ist ein echtes südafrikanisches Unikum und erinnert an deutsche Bratwurst in Schneckenform. In einem Mittelklasserestaurant wird man mindestens 30€ (für 2 Personen) los. Die Preise für Lebensmittel liegen etwas unterhalb derer in Europa, wer auf den Pfennig achten muss, versorgt sich lieber selbst aus den gut sortierten Supermärkten. Unbedingt Biltong probieren, das beste Trockenfleisch, das wir je gegessen haben.
  • Eintritt – Museumspreise sind ähnlich wie in Europa, gleiches gilt für Amüsement-Parks etc. Eintritte in die Nationalparks schlagen mit 150 Rand/Tag (10€) zu Buche. Wer sich viel und lange in den Nationalparks aufhält, dem sei die Wild Card angeraten. Die Karte (z.B. für 2 Personen) kostet zurzeit 845 Rand (knapp 60 Euro) und garantiert den kostenfreien Zugang zu etwa 80 Nationalparks. Einzelheiten, siehe hier .

Transport

  • Flugzeug – Südafrika ist groß und wer schnell von JHB nach Kapstadt möchte, wird das Flugzeug nutzen wollen. Das inländische Netz ist gut ausgebaut, die eben erwähnte Verbindung kostet ca. 800 Rand (etwa 60€), der Flug dauert 2 Stunden, schneller und billiger geht es nicht.
  • Zug – Bahnfahren in Südafrika ist bequem und sicher. Am bekanntesten ist vielleicht der „Blue Train“, ein Luxus-Zug, der den Reisenden mit allem erdenklichen Komfort (ab 1000€) in zwei Tagen von Kapstadt nach Pretoria bringt… Billiger geht es da mit dem Shosholoza Meyl-Zug (Langstrecken-Passagier-Züge). Für 690 ZAR (22 Std.) kommt man im Schlafwagen nach Johannesburg und spart dabei eine Übernachtung. Bei Shosholoza kann man Tickets im Voraus buchen.
  • Bus – Südafrika verfügt über ein recht gutes Netz an lokalem und überregionalem Busverkehr. Die bekanntesten Unternehmen sind Greyhound und Intercape , außerdem der bei Backpackern beliebte BazBus , eine Art Hop On-Hop Off-Bus. Eine einfache Fahrt mit Intercape von Kapstadt nach Johannesburg kostet etwa 700 ZAR (20 Std.), ein Overland-Ticket von BazBus (gleiche Strecke) liegt bei 5400 ZAR, allerdings kann man unterwegs aus- und wieder zusteigen, ohne zeitliches Limit.
  • Auto – Nicht die billigste, aber bestimmt die beste Art, Südafrika kennenzulernen. Ob im normalen Personenwagen oder im „Safarimobil“, Unabhängigkeit und Flexibilität sind nicht zu unterschätzende Faktoren. Die Südafrikaner fahren selbst auch alles mit dem Auto und Touristen können auf eine gute Infrastruktur zählen. Gute Straßen, befahrbare Wildparks, unkompliziertes Anmieten eines Fahrzeugs sind da nur einige Beispiele. Ein normaler PKW ist in Kapstadt schon für unter 15€ zu haben, ein Campmobil gibt es ab etwa 80€ am Tag und ein 4×4-Camper schlägt schon mit 150€/Tag zu Buche (ist allerdings auch die schönste und flexibelste Art des Reisens). Wer länger als 2 Monate im Lande ist, sollte sich überlegen, einen Wagen zu kaufen. Seinerzeit erstanden wir für etwa 10.000€ einen Land Rover Defender, den wir nach 5 Monaten für 8.000€ wieder abstießen (allerdings mit einigen Extras, von uns hinzugekauft). Mietfirmen gibt es wie Sand am Meer, hier einfach das Internet zurate ziehen oder großen Vermietern vertrauen. Übrigens: die meisten Vermieter lassen eine Ausreise in Länder des südlichen Afrikas – gegen Aufpreis – zu.
  • Per Anhalter / Fahrrad – Per ausgestrecktem Daumen nach Mitfahrgelegenheiten zu suchen ist per se möglich, aber nicht einfach, da etwas ungewöhnlich. Zudem besteht in Sachen Sicherheit auf beiden Seiten (Anhalter und Fahrer) nachvollziehbares Misstrauen.
    Grundsätzlich ist das Fahrrad sicher eine tolle Möglichkeit, Land und Leute kennenzulernen. Viele Straßen sind in sehr gutem Zustand, was allerdings die Autofahrer oft sehr rücksichtslos ausnutzen, Südafrika ist kein klassisches Radreiseland und vernünftiges Verhalten gegenüber Radfahrern ist kein Schulfach. Hinzu kommt natürlich die allgemeine Sicherheit, als Radler stellt man ein einfaches Ziel für unlautere Absichten dar. Nicht zu vergessen ist, dass Südafrika sehr groß und die Strecken zwischen Städten entsprechend lang sind. Die schönsten Radstrecken sind sicherlich entlang der Gartenstraße in der Western Cape Provinz, aber auch die Wild Coast und das Northern Lowveld sind lohnenswerte Ziele für Radler.

Sonstiges

  • Sicherheit – Südafrika erscheint uns nicht viel gefährlicher als viele andere Länder der Welt. Am besten fährt man in Südafrika wahrscheinlich, wenn man sich (kaum) von den Einheimischen unterscheidet, weder in der Kleidung noch im Verhalten. Nach Einbruch der Dunkelheit in Seitenstraßen herumzulaufen, ist nirgendwo eine gute Idee und es zeugt auch nicht von sensiblem Verhalten, mit einem dicken Fotoapparat um den Hals und einer diamantenbesetzten Hochpreis-Uhr am Handgelenk durch die Townships der großen Städte zu flanieren. Pässe und Kreditkarten lässt man am besten im Hotelsafe, Hilfsangebote am Geldautomaten von Leuten, die man nicht kennt, lehnt man höflich ab. Ein Geldgürtel oder Brustbeutel erschwert den Taschendiebstahl, gut ist auch ein „Ablenkungs-“ Portemonnaie mit ein paar kleineren Scheinen in der Gesäßtasche.
  • Sprache – In Südafrika werden nur 11 verschiedene Sprachen gesprochen, und Englisch ist eine davon. Allerdings kommt man mit Englisch recht weit, mehr als 60 % der Bevölkerung verstehen die Weltsprache und nutzen sie untereinander als „lingua franca“. Die Mehrheit der Einheimischen spricht Afrikaans, das seine Wurzeln im Holländischen hat und daher gerade für Deutschsprechende verständlich klingt. Klicksprachen wie Xhosa sind für europäische Sprechorgane extrem herausfordernd.
  • Links – Eine wirklich gute und hilfreiche Webseite ist die der Südafrikanischen Tourismuszentrale und der Internetauftritt der südafrikanischen Nationalparks .

Beiträge

Republiek van Suid-Afrika (Afrikaans)
Republic of South Africa (Englisch)
Republik Südafrika

Bedeutung der Flagge

Flagge Südafrika

keine offizielle Bedeutung, aber die Flage beeinhaltet die Farben der Partei N. Mandelas (schwarz, grün,
gelb), rot weiss und blau stehen für den ANC und die früheren Burenrepubliken. ). Die Y-Form repräsentiert
die unterschiedlichen Gesellschaften Südafrikas sowie das Streben nach Einheit

Hauptstadt: Exekutive: Pretoria
Legislative: Kapstadt
Judikative: Bloemfontein
Fläche: 1.219.912 km²
Bevölkerung (in Mil): 54
Bevölkerungsdichte: 42 / km²
längster Fluss: Oranje River, 1.860 k
grösster See: Gariep-Stausee, etwa 360 km²
höchster Berg: Mt. Injasuti, 3.446 m
Sprachen: Englisch, Afrikaans und zahllose afrikanische Sprachen
Amtssprache: 11 Amtssprachen: Englisch, Afrikaans und weitere 9 afrikanische Sprachen
Religion: etwa 85% Christen; außerdem Hindus, Muslime, Animisten u.a.
Regierungsform: Präsidialrepublik
Währung: 1 Rand = 100 Cents
Zeit (GMT/UTC): + 1 Stunde
intern. Vorwahl: +27
intern. KfZ-Kennz.: RSA
Top Level Domain: .za
Netzspannung: 220/230 Volt, 50 Hertz (dreipoliger Stecker)