Kambodscha hat im Laufe der Geschichte nicht allzu viel Glück erlebt. Nach dem Fall des Khmer-Königreichs ging es stetig bergab, über 500 Jahre stritten sich Thailand und Vietnam mit Gewalt um das Land, dann folgte die französische Kolonialzeit, das Flächenbombardement durch die US-Streitkräfte während des Vietnam-Krieges, das Pol Pot-Regime, dem mehr als eine Million Menschen zum Opfer fielen und selbst nach den ersten freien Wahlen in 1994 gaben die Roten Khmer keine Ruhe. Aber langsam geht es mit dem gebeutelten Land aufwärts und es ist den ausgesprochen freundlichen Kambodschanern zu wünschen, dass es so weitergeht. Das Land ist reich an Geschichte, abwechslungsreicher Natur, exzellentem Essen und wunderschönen, noch nicht überlaufenen Stränden. Zudem scheint in Kambodscha die Zeit langsamer zu vergehen und man fühlt sich wie im „richtigen“ Südostasien. Kambodscha ist immer noch ein echter Reise-Tipp!

Reiseziele

Klassische Reiseziele/Aktivitäten in Kambodscha sind:

  • Angkor Wat – ein absolutes Muss in Kambodschas: 400 km² vollgepackt mit Tempeln aus der Khmer-Zeit (13. JH.), seit 1992 UNESCO-Weltkulturerbe und wirklich faszinierend, insbesondere die vom Urwald überwucherten Tempelkomplexe (z.B Ta Prohm-Tempel), leider immer sehr voll
  • Phnom Penh – Eine der interessantesten Hauptstädte Südostasiens, mit einem Palast und einem schönen Museum als Attraktionen und einem Lebensstil, wie man ihn kaum in dieser Region findet. Die Stadt könnte man – etwa im Gegensatz zu Bangkok – als wenig entwickelt bezeichnen. Und noch heute kann man erkennen, warum Phnom Penh einst das „Paris des Ostens“ genannt wurde.
  • Killing Fields – Ein dunkles Kapitel kambodschanischer Geschichte, das zum Land gehört wie die Tempel von Angkor Wat. 10 Kilometer außerhalb Phnom Penhs liegen die grausigen Zeugnisse dessen, wozu Menschen fähig sein können. Ähnlich bewegend und deprimierend ist das Tuol Sleng Genocide Museum in der Hauptstadt, eine ehemalige Schule, die in den 1975 zur Folterkammer der Khmer Rouge wurde und mehr als 14000 Menschen den Tod einbrachte.
  • Tonle Sap — Der größte See und das größte Vogelschutzgebiet Südostasiens, dazu wichtiger Wasserweg von Siem Reap nach Phnom Penh und Arbeitgeber zahlloser kambodschanischer Fischer, die hier in Stelzenhäusern im See leben. Interessante Tagestouren durch das Biosphären-Reservat oder eine entspannte Fahrt Richtung Kambodschas Hauptstadt sind möglich.
  • Sihanoukville – Die wohl bekannteste Küstenstadt Kambodschas mit ausgedehnten Sandstränden, Tauchgelegenheiten, einsamen Inseln vor der Küste, exzellentem Seafood und einem vibrierenden Nachtleben. Sihanoukville ist ein wenig laut, also nicht jedermanns Sache.
  • Kampot — Kleine Stadt am Kampong Bay River, die eigentlich gar nicht viel zu bieten hat (Startpunkt der Touren zum Bokor NP). Das macht sie aber wiederum interessant, die Atmosphäre ist sehr relaxed, man wandert oder fährt mit dem Rad entlang der Flusspromenade, macht einen Ausflug in die Hügel der Umgebung oder zu den Pfefferfarmen oder in die Mangrovenwälder.
  • Bokor Nationalpark — Hauptattraktion des Parks ist die Bokor Hill Station, ein französischer Erholungsort aus den 1920ern auf etwa 1100 Metern Höhe. Zu sehen sind noch einige der alten Villen im Kolonialstil. In Kampot werden mehrstündige und schweißtreibende Treks durch den Dschungel zur Hill Station angeboten, es gibt aber jetzt (wohl) eine Straße hinauf.
  • Prasat Preah Vihear — Wunderschöner Khmer-Tempel aus dem 10. Jahrhundert auf einer 500 Meter hohen Klippe in den Dângrêk-Bergen an der Grenze zu Thailand. Nicht ganz einfach, dort hinzukommen, die Mühe aber wert.
  • Koh Kong — Im Cardamom Mountain Distrikt, zwischen Sihanoukville und der thailändischen Grenze liegt dieser kleine Ort mit guten Gelegenheiten zum Hiking im Dschungel und Bergland und zu Wasserfällen. Die vorgelagerte Koh-Kong-Insel soll den besten Strand in Südost-Asien haben.
  • Kampong Cham — Ist zwar die drittgrößte Stadt Kambodschas, aber noch relativ klein. Eine Stadt mit entspannter Atmosphäre und noch sichtbarem Charme französischen Kolonial-Stils. Ein Ort, um das „wahre“ Kambodscha kennenzulernen. Interessant sind die Ruinen von Nokor Wat (11. JH).
  • Kep — Schöner Strandort und einst Top-Reiseziele, später wurde Kep abgelöst von Sihanoukville und von den Khmer Rouge und im Bürgerkrieg arg demoliert. Heute erlebt Kep als ruhigere Alternative zu Sihanoukville eine Renaissance, mit neuem Sandstrand und angenehmer Atmosphäre. Die idyllische Insel Koh Tonsay (Rabbit Island) liegt eine 20-Minuten-Fahrt (mit dem Longtail-Boot) vor der Küste.

Reisekosten

Achtung: In Kambodscha ist der Einsatz zweier Währungen möglich. Die Landeswährung Riel (KHR) wird in der Regel für kleinere Transaktionen (z.B. Restaurantrechnung, Obstkauf usw.) oder auf dem Land auch für größere Rechnungen verwendet. Hotelzimmer, Touren oder Eintritte (etwa Angkor Wat) bezahlt man hingegen in US-Dollar.
Typische Reisekosten:

  • Unterkunft – Ein Zimmer im Schlafsaal eines Hostels startet bei etwa $3 USD pro Nacht. Ein Doppelzimmer in einem Hostel oder günstigen Hotel gibt es ab etwa $5-10 USD, ein Zimmer mit Klimaanlage und Heißwasser ist für $10 – 20 USD drin (in der Hauptstadt eher $20). Kostenloses WiFi ist heutzutage fast schon die Norm, manchmal ist ein Frühstück im Zimmerpreis enthalten, eher selten hingegen Handtücher, Zahnbürste usw. Wer es luxuriöser mag, kann für ein Zimmer in einem Spa auch schon gerne bis zu 350 Euro zahlen.
  • Essen – Die kambodschanische Küche ist nicht unbedingt erstklassig, dafür aber billig und sättigend. In Garküchen bekommt man Amok (ähnlich einem Thai-Curry), K’tieu (typ. Frühstückssuppe) oder Mi / Bai Chaa (gebratene Nudeln oder Reis) schon für $1-2 USD. Die Mahlzeit in einem einfachen Restaurant kostet etwa $3-5 USD. Wer lieber westliche Küche speist oder in einem etwas besseren Restaurant dinieren möchte, kann mit $5-15 USD pro Person. Einen Gang über den lokalen Markt nicht vergessen, das Obst ist frisch und ausgereift, das Treiben auf dem Markt äußerst kurzweilig.
  • Eintritt – Die höchsten einzuplanenden Kosten für Eintritte sind für den Besuch der Tempelanlagen in Angkor. Ein Ein-Tages-Pass wird für $37, ein Drei-Tages-Pass für $62 und ein Wochen-Pass für $72 USD verkauft. Den Kauf eines Ein-Tages-Passes sollte man nur in Erwägung ziehen, wenn man in Eile ist, in Angkor gibt es viel zu sehen. Auch wenn man nicht passionierter Tempel-Gucker ist, die weniger berühmten Anlagen sind oft touristenfrei und bieten Gelegenheit, einfach zu sitzen, schauen und auszuruhen. Andere Aktivitäten wie Touren, Dschungel-Wanderungen und Eintritte für Museen liegen zwischen $10-20 USD je nach Länge und Attraktivität der Unternehmung.

Transport

Kambodscha bereist man in der Hauptsache mit dem Bus, dem PickUp oder dem gemeinsam genutzten Taxi. Mit dem Bus kommt man mittlerweile in viele Ecken des Landes, da sich inzwischen einiges in Sachen Straßenbau getan hat. Zudem lassen sich Bustickets neuerdings online buchen, s. dazu bookmebus oder camboticket , zwei Webseiten, die den Reisenden auch mit ein paar generellen Tipps und Reisevorschlägen versorgen. Für eine Fahrt von Siem Reap zahlt man zurzeit zwischen $9 und $15 USD, von der Grenzstadt Poipet (Grenze Thailand) nach Siem Reap wird man etwa $7 USD zahlen dürfen. In Angkor Wat ist es angezeigt, sich ein Motorrad-Taxi zu mieten, das Gelände ist zu weitläufig, um es zu Fuß zu erkunden. Hier ist Verhandlungsgeschick gefragt, oft kann ein Fahrer über das Hostel zu normalen Preisen ($10-15 USD) gebucht werden. Die Nutzung eines PickUps oder geteilten Taxis (meist am Marktplatz des Ortes) lohnt sich, wenn man in Eile ist oder an einen Ort ohne Busverbindung will (vorher in der Herberge fragen, was eine Fahrt normalerweise kosten würde). In den meisten Städten ist das Tuk-Tuk Hauptverkehrsmittel, Fahrpreis ist max. $5 USD, je nach Distanz.
Mit der Fähre lohnt sich ein die Fahrt auf dem Tonle Sap-See, die Hauptverbindungen sind Phnom Penh nach Siem Reap ($33 USD im Speedboot) und Siem Reap nach Battambang.
Wer noch Geld übrig hat, kann sich mit dem Hubschrauber oder dem Leichtflugzeug über Angkor Wat fliegen lassen.

Sonstiges

  • Sicherheit – Nach unserer Erfahrung ist Kambodscha ein sicheres Reiseland mit freundlichen Einwohnern. Etwas Sensibilität ist allerdings gefragt, Taschendiebstahl ist kein Fremdwort im Land, insbesondere in Phnom Penh oder auf Fahrten dorthin. Landminen stellen für Touristen in der Regel kein Problem mehr dar.
    Empfohlen werden zudem diverse Impfungen (Hep A + B, Polio, Diphterie und Tetanus) bzw. Auffrischung derselben. Malaria ist in Kambodscha existent, nach unserem Wissen sind Medikamente auch nicht viel ungefährlicher. Besser ist das schon Schutz in Form von Moskitonetzen, langem Beinkleid (ab Dämmerung) und Mückenschutzmitteln.
  • Sprache – Offizielle Sprache ist Khmer, und die ist ziemlich schwer. Es gibt wohl einige Apps für Smartphone, aber ob die etwas taugen…? Einige ältere Kambodschaner sprechen noch Französisch, die Jugend lernt in der Schule Englisch, ist aber sehr scheu in der Anwendung des Gelernten. In der Tourismus- bzw. Hotelbranche arbeitende Kambodschaner beherrschen wenigstens die ‚basics‘, hier gilt: langsam, laut und deutlich sprechen und vielleicht philosophische oder hochpolitische Gespräche vermeiden.
  • Links – Webseiten zu Kambodscha sind recht rar, abgesehen von den Standardseiten wie lonelyplanet oder tripadvisor. Ganz gut ist auch die offizielle Seite Tourism Cambodia , mit nützlichen Informationen und einem Trip-Planer.

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Name Kambodscha

Preăh Réachéanachâk Kâmpŭchéa
Königreich Kambodscha

Bedeutung der Flagge

Flagge Kambodscha

blau: symbolisiert das Königliche des Landes / rot: repräsentiert die Nation / weiss: repräsentiert die
Religion (Buddhismus) / Gebäude: (Angkor Wat) repräsentiert die Struktur des Universumst

Hauptstadt: Phnom Penh
Fläche: 181.040 km²
Bevölkerung (in Mil): 15,3
Bevölkerungsdichte: 78 / km²
längster Fluss: Mekong River, 490 km
grösster See: Tonle Sap, bis zu 13.000 km² (während der Regenzeit)
höchster Berg: Phnom Aoral, 1771m
Sprachen: Khmer, Französisch
Amtssprache: Khmer
Religion: 95% Theravada Buddhismus (offizielle Religion), 5% andere
Regierungsform: Parlamentarische Wahlmonarchie
Währung: 1 Riel = 10 Kak = 100 Sen
Zeit (GMT/UTC): + 7 Stunden
intern. Vorwahl: +855
intern. KfZ-Kennz.: K
Top Level Domain: .kh
Netzspannung: 230 Volt, 50 Hertz (dreipoliger Stecker)